Re: David Murray

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gypsy-tail-wind
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Ich versuche, die Diskussion, so gut es geht, in eine sinnvolle Ordnung zu bringen, Zitate werden innerhalb von Zitaten ja leider nicht mitgenommen:

gypsy tail wind

Eine feines Trio mit zwei grossartigen Begleitern: Richard Davis und Joe Chambers.
Über Davis staunte ich ja vorhin erst gerade bei Clifford Jordan mal wieder (und zusammen mit Wilbur Ware in zwei der vier Stücke ist das der Bass-Himmel!), Chambers hört man viel zu selten, viel zu selten wird er unter den grossen Drummern der Sechziger genannt, aber er gehört zweifellos zu ihnen!

gypsy tail wind

Murray ist eine Naturgewalt, er hat einen unglaublichen Drive, ja – aber er swingt für mich eigenartigerweise kaum. Aber wie gesagt, das ist egal, er macht das einfach anders. Mitreissend ist er auf jeden Fall, auf dieser Scheibe voller Latin-Rhythmen – getrommelt von einer weiteren Legende aus den Sechzigern: Ed Blackwell – noch viel mehr als auf der etwas klassischen Trio-Scheibe (die übrigens eine doppelte Verbeugung von Duke Ellington enthält, nach „Take the Coltrane“ gibt es zum Abschluss noch ein schönes „Chelsea Bridge“ mit Chambers am Vibraphon).

vorgartenvon blackwell sagen ja auch einige, dass er nicht swingt. und ich werde gleich mal THE HILL nachholen, chambers ist einer meiner absoluten lieblingsdrummer.

gypsy tail windLustig, dass Du genau „Fast Life“ empfiehlst – da trifft es sich ja gut, dass ich die vorgestern aus dem Briefkasten zog :-)

vorgartenim letzten stück, OFF SEASON, wäre in jeder top 10 von mir drin, swingt murray total. auch ein wahnsinniges solo von hicks. bin gespannt, wie du das hörst…

gypsy tail windDann zieh ich die wohl nachher vor … hätte noch „Special Quartet“ geplant gehabt, aber die kenne ich schon (und finde sie im Vergleich zu den Hoffnungen, die die Besetzung weckt, etwas schwach). Von „Ming’s Samba“ höre ich mir jetzt nochmal in Ruhe die letzten beiden Stücke an, was Blackwell da über den Tango-Beat von „Spooning“ zusammentrommelt ist klasse! Vielleicht swingt er in der Tat nicht, das kann gut sein. Roach swingt ja auch nicht – vermutlich tanzen sie stattdessen (und manchmal marschieren sie dann eben auch, wenngleich kaum auf militärische Weise … eher ein funky strut).

Auf „The Hill“ höre ich Murray etwas eingeschränkt, zurückhaltend – aber das schadet nichts, er neigt ja sonst oft zum überbordenden Überschwang. Richard Davis mag ich enorm gerne, auch wenn er ein Musiker ist, der meist sehr viel mehr für den Kopf als für den Bauch bietet – ich höre ihm fasziniert zu, wo immer er auftaucht, es kommt auch vor, dass ich beim Jones/Lewis Orchestra nur auf die aberwitzigen Dinge höre, die Davis, Roland Hanna und Mel Lewis im Untergrund machen.

Ich bin gespannt auf Deine Eindrücke zu „The Hill“!

Dann vorgarten in Reaktion auf meine Erwähnung von „Special Quartet“:

vorgartendie ist ganz furchtbar!
richard davis finde ich atemberaubend, solange er kein solo spielt (deswegen kann ich z.b. OUT TO LUNCH nicht hören). großartig ist er auf einer „späten“ (2001) shepp-trio-aufnahme, plus sunny murray – das wollte ich hier ja auch mal machen, ein durchmarsch durch den 70er-bis-10er-shepp…

gypsy tail wind“Special Quartet“ schrecklich … nein, das fand ich beim letzten Hören nicht, aber ich hatte dennoch deutlich höhere Erwartungen.

Ich glaube schrecklich fand ich bisher am ehesten „Octet Plays Trane“, ich hatte mich über sie wohl früher hier im Thread mal geäussert.

gypsy tail wind

Bei mir ist das Cover übrigens lachsfarben – ich hab die DIW-Ausgabe mit tollen Japanischen Liner Notes, die ich nicht lesen kann … schon der Opener ist klasse! Und für sentimentale Liebhaber von Latin-Rhythmen die zweite Nummer gleich auch … aber was ist das jetzt im dritten Stück, bremst Murray sich selbst aus, um den Gast nicht zu arg zu gefährden?

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