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Eine atmosphärisch dichte Scheibe, mit einer insgesamt überzeugenden Dramaturgie (nur „Face The Crowd“ blockiert ein wenig). Die Band präsentiert ein durchweg psychedelisch orientiertes Album mit Hitpotential. „Second Bite Of The Apple“ ist trotz eindeutiger Anleihen an den Zombies-Klassiker „Time Of The Season“ eine prima Single, „Iz Rite“ wäre in den Sixties ein Hit geworden und das bislang beste Beady Eye Stück überhaupt ist mein Albumfavorit „Soon Come Tomorrow“.
Wegweisende Texte sind natürlich nicht zu erwarten und die kreativen Grenzen der beiden Gitarristen werden besonders in den ausufernden Titeln deutlich. Was beim wattebauchigen Schlussteil von „Soul Love“ funktioniert, mäandert bei „Don’t Brother Me“ ins Endlose. „Shine A Light“ hätte gegen Ende ebenfalls einen fähigen Gitarristen nötig gehabt. Beady Eye haben aber keinen Pete Townsend oder Mick Taylor alter Tage in ihren Reihen. So kaschiert Produzent Dave Sitek die musikalischen Unzulänglichkeiten der Band geschickt mit elektronischen Spielereien und unerwarteten Ideen wie dem Einsatz von Bläsern.
„Be“ hört sich an wie der logische Nachfolger zur letzten Oasis-Platte „Dig Out Your Soul“.
Und das ist nicht mal Noel mit seinem sehr guten, aber hausbacken produzierten Soloalbum gelungen. Ihm dürfte nun klar sein, dass er für sein nächstes Album einen ähnlich fähigen Produzenten beauftragen sollte, sonst könnten ihn Beady Eye vielleicht überholen.
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