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Roseblood“Can You Feel It“ gefällt mir und verblüffend, wie frisch dieser Track trotz der 28 Jahre klingt.
Ich kann deinen Beitrag sehr gut nachvollziehen. Ich höre Deep House / Tech House auch erst seit Frühjahr 2013 und mir wurde diese Musik vor allem durch neue Veröffentlichungen bekannt und vertraut gemacht, vorwiegend Tracks aus Europa. Kurze Zeit später fing ich an, Clubs zu besuchen um zu dieser Musik zu feiern, zu tanzen, um Spaß zu haben. Elektronische Musik (vor allem House) vermittelt ein ganz anderes Wahrnehmungsgefühl, wenn man diese Musik in der Masse während des Tanzens genießt, statt allein in der eigenen Wohnung. Das ist wohl auch ein Grund, warum ich diese Musik bisher weniger zu ihrer Entstehungsphase entdeckt habe, da in Clubs vorwiegend aktuellere Acts/DJs spielen und auflegen. Ich wurde einfach anderes an diese Musik herangeführt als beispielsweise du, deswegen fühlt es sich für mich nicht falsch an, das Augenmerk auf andere Veröffentlichungen zu legen.
Der Begriff „Deep House“ wird seit einiger Zeit auch inflationär gebraucht, ähnlich wie zuvor „Minimal“. Mein Eindruck ist, dass man beides einfach als Oberbegriff verwendet hat, um den heute angesagten, oftmals auch für Afterhours und Open Airs geeigneten Sound von den muskulöseren Techno-Klängen, die in den Neunzigern und frühen Nullern die Clubs und Raves dominierten (und das im Osten teilweise immer noch tun: wenn Leute wie Ricardo Villalobos oder Ellen Allien in Sachsen oder Thüringen auflegen, spielen sie meistens wesentlich härtere Sets als in Berlin), abzugrenzen. Daher landete dann eben der Sound, der sich im Umfeld der Berliner Bar 25 entwickelt hat – also Acts wie Phillip Bader, Jan Blomqvist oder Britta Arnold – in der Minimal-/Deep House-Schublade. Bei Tech House wird’s noch komplizierter, da denke ich mehr an Sachen wie Eliphino – More Than Me.
Was den Kontext des Clubs und Tanzens betrifft, hast Du natürlich recht. Ein nicht zu unterschätzender Fakt ist auch, dass einem basslastige elektronisch produzierte Tracks über eine richtig fette Anlage nochmal völlig neue Ebenen offenbaren. Wobei man heute ja viel lieber unter freiem Himmel das Tanzbein schwingt.
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