Re: Ich höre gerade …Country!

#8814045  | PERMALINK

herr-rossi
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lathoGib mal Rückmeldung, ich traue mich nicht.

XerxesWürde mich auch interessieren, Rossi!

Ich bin da auch mit eher skeptischer Neugier rangegangen und muss sagen, ich bin verblüfft, das macht richtig und völlig unironisch Spaß. Aber man muss gewarnt sein: Das ist nicht Ryan Adams in „1989“, Jennings übersetzt nicht einfach Moroder-Songs in sein vertrautes Idiom. Das täuscht er im Intro an, um sich dann stilsicher in Moroders Elektro-Kosmos zu beamen. Dabei ist sein Zugriff auf Moroder-Klassiker wie „From Here To Eternity“, „Chase“ und das weniger bekannte „I’m Left, You’re Right, She’s Gone“ (nicht der Elvis-Song) durchaus eigenständig. Nur ganz sparsam fließt dabei Country-Instrumentarium ein, vor allem die Fiddle.

Ein wenig Country Rock gibt es mit Steve Young, mit dem er die obskure 1974er Single „Born To Die“ interpretiert (Youngs letzte Veröffentlichung, wenn ich es richtig sehe?), und auch das funktioniert richtig klasse. Überzeugend finde ich ebenso am Schluss Jennings „Love Kills“-Interpretation und „Neverending Story“ mit der mir bislang nicht bekannten Brandi Carlile. Das wäre eigentlich das perfekte Finale. Nicht, dass „Cat People“ mit Marilyn Manson schlecht wäre, im Gegenteil, aber der Song passt einfach nicht in den Kontext, er ist zu sehr Bowie und zu wenig Moroder.

Mir imponiert ja ein so völlig angstfreies Überschreiten von Genre-Grenzen. Aber wer mit Moroder überhaupt nichts anfangen kann, wird mit dem Album vermutlich keine Freude haben.

Alexis Petridis findet’s auch gut: The Guardian

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