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Dennis BlandfordViel schlimmer ist, dass ich mich trotz besserem Wissen auf die Albumpreview eingelassen habe u. meine Euphorie ist auf einem all time low.
Ich höre nichts was von ihnen nicht schon besser gesagt wurde u. Coming Up auch nicht. Die beiden Vorabtracks scheinen Nebelbomben zu sein. Hier u. da blickt die alte Grandezza durch aber eher als Selbstplagiat. Auch die schiere Begeisterung, die von den ersten 5-6 Singles ausgelöst wurde ist Lichtjahre entfernt. Da trafen The Tears mit Refugees u. Lovers eher den Nerv. Mr. Butler, so much to answer for!
Das mit der Begeisterung ist vermutlich dem Alter geschuldet. Wir sind alte, zynische Männer. Im Ernst: wann ist man nochmal so geflasht von neuer Musik, wie mit Anfang/Mitte Zwanzig? Und das liegt vermutlich nicht daran, dass früher alles besser war. Diese „das hab ich alles schon in besser gesehen und gehört“-Haltung bemerke ich bei mir auch, möchte sie aber aktiv bekämpfen, denn ohne Begeisterung für Musik fehlt doch enorm was.
Was nicht bedeuten soll, dass man von der neuen Suede geflasht sein muss oder auch nur kann. Wobei „Selbstplagiat“ natürlich diskussionswürdig ist. Was sollen diese Comeback-Bands tun, wenn sie schon zurückkommen müssen? Wenn sie an ihre alten Taten anknüpfen, kann man ihnen leicht ein Selbstplagiat vorwerfen, wenn sie etwas völlig neues versuchen, gefällts nicht mal den alten Fans. Neue gewinnen Bands wie Suede ohnehin nicht mehr. Die Zwanzigjährigen von heute lassen sich vermutlich eher nicht von Männern in den 40ern begeistern.
Ich kann mit dem aktuellen Output der „Britpop“-Generation größtenteils ganz gut leben. Die Blur-Singles fand ich toll, die Pulp-Single auch, das Gallagher-Gedöns ist gut erträglich, über Dodgy haben wir hinlänglich diskutiert. Und mit dem Suede-Comeback komme ich gut klar. Selbst die Martin-Rossiter-Platte ist nicht so schlecht, wie zunächst befürchtet.
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Nie mehr Zweite Liga!!!