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Anonym
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BgigliDer Tristan unter Kleiber ist als Sprachgesang und somit als dramaturgische Figur nicht existent. Es handelt sich nicht einmal um Sprechgesang, sondern Kollo brüllt mit letzter Kraft und mit Hilfe der gnädigen Tontechnik. Im Vergleich zu Lauritz Melchiors Aufnahmen wird dies überdeutlich. Kleiber wollte die Aufnahme deshalb damals nicht einmal freigeben. Aber er hatte keine Alternativen!
Er hat ja oft gebrüllt oder vielmehr: geschrien, auch im „Lied von der Erde“ mit Bernstein. Im „Tristan“ stört mich das kaum, weil ich das ohnehin für eine Kasperlefigur halte, wie so manchen Hauptmann bei Wagner, der nächste wäre dann gleich Parsifal. Ich weiß gar nicht, wie man die überhaupt ernst nehmen kann. Isolde steht im Unfug Tristan natürlich nicht nach. Ich spitze das so zu, weil die wichtigen Leute in der Kleiber-Einspielung ganz andere sind: Fischer-Dieskau als Kurwenal und Fassbaender als Brangäne. Und Kleibers Orchester. Wagner, auch im „Parsifal“, gerade in den Klingsor- und Kundry-Momenten, komponiert Teuflisches – die Geschichten dazu sind unangemessen, Kindergeschichten.
kingberzerkMit Schreier mag ich „Die schöne Müllerin“ am liebsten.
Die Einspielung kenne ich nicht, ich höre ihn manchmal sehr gerne mit der „Winterreise“, Richter am Klavier. Für mich zwar nichts Insulares, aber seine Klarheit berührt.
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