Re: Die wunderbare Welt der Oper

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Danke für die Links. Was Review-Webseiten betrifft, muss ich leider passen. Werde mir aber wohl zumindest demnächst mal den Online-Zugang zum Archiv des Fono Forums von meinem Vater besorgen und berichten, ob ich es für lohnenswert halte. Aktuelle Rezensionen haben die ja auch immer online.

Hier noch der Hinweis auf einen Fidelio-Mitschnitt im Radio mit einiger Prominenz:

19.02.2013 19:05 bis 21:10 BR-KLASSIK

Ludwig van Beethoven: „Fidelio“

Zum 50. Todestag des Dirigenten Ferenc Fricsay (I)

Oper in zwei Akten
Leonore – Leonie Rysanek
Florestan – Ernst Haefliger
Don Pizarro – Dietrich Fischer-Dieskau
Rocco – Gottlob Frick
Marzelline – Irmgard Seefried
Jacquino – Friedrich Lenz
und andere
Chor der Bayerischen Staatsoper
Bayerisches Staatsorchester
Leitung: Ferenc Fricsay
Aufnahme von 1957
Teil II: Mittwoch, den 20. Februar 2013, 10.05 Uhr

Er wurde nur 49 Jahre alt: Der ungarische Dirigent Ferenc Fricsay (1914-1963) hat dennoch ein riesiges Repertoire auf Schallplatte eingespielt. Über viele Jahre war er musikalischer Leiter der Deutschen Grammophon Gesellschaft – ein für Taktstockvirtuosen eher ungewöhnlicher Nebenjob! Zu seinem 20.Todestag erinnert BR-KLASSIK an die Zeit Ende der 50er Jahre, da Fricsay an der Spitze der Bayerischen Staatsoper stand und dort unter anderem Beethovens „Fidelio“ herausbrachte: mit dem illustren Solistenquintett Leonie Rysanek, Ernst Haefliger, Dietrich Fischer-Dieskau, Gottlob Frick und Irmgard Seefried! Dass Fricsay auch ein bedeutender Konzertdirigent war, wird in einer Sonderausgabe der „Philharmonie“ beleuchtet.

Und noch ein Nachtrag zum Thema „Mezzosopran“, da hatten wir ja neulich auch noch drüber gesprochen:

21.02.2013 20:05 bis 22:00 NDR Kultur Opernkonzert

Die ewige Rivalin? – Über die Mezzosopranistin und ihre bedeutenden Rollen auf der Opernbühne

Ob sie nun Carmen, Eboli, Amneris oder Venus heißt – ihre Rolle ist nicht leicht. Gegen widrige Umstände und gegen die Männer muss sie sich durchsetzen. Um Liebhaber ringt sie, die sich lieber anderweitig engagieren und im Zweifelsfall die Sopranistin vorziehen. Die Mezzosopranistin ist die (fast) ewige Rivalin der Sopranistin. Sie ist eben nicht die erste Dame, die Primadonna, auf der Opernbühne, sondern „nur“ die, die auch Ansprüche geltend machen möchte. Die Pharaonentochter Amneris möchte nichts lieber als den erfolgreichen Feldherrn Radames (Tenor) heiraten, über den alle Welt spricht. Doch der liebt längst eine Sopranistin, die Titelheldin in Verdis Oper „Aida“. Prinzessin Eboli ist die heimliche Geliebte des spanischen Königs Philipp, doch viel lieber möchte sie, ganz offiziell, die Frau seines Sohnes, Don Carlos (Tenor), werden. Venus ist die verführerische Göttin der Liebe, doch Richard Wagners Tannhäuser (Tenor) ringt sich los von ihr, hin zur reinen Elisabeth, die, wie könnte es anders sein, Sopran singt. Es ist ein fast unumstößliches dramaturgisches Prinzip der großen Oper: Tenor liebt Sopran und wird vom Mezzo allenfalls dabei gestört. Es sind vor allem romantische Komponisten des
19. Jahrhunderts, die den Mezzosopran für tragende Rollen entdeckten, aber eben selten für führende. Georges Bizet bildet eine Ausnahme. Er schrieb eine Titelrolle für Mezzosopran, die allerdings so reizvoll ist, dass auch immer wieder Sopranistinnen sie singen wollen, Carmen. In dieser Rolle kulminiert alles, wofür diese tiefere Gesangslage für Frauenstimme steht, in erster Linie für die erotische Ausstrahlung.

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