Re: David Bowie – The Next Day (März 2013)

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der-hofacker

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Zu den doch recht galligen Anmerkungen des geschätzten Kollegen (http://www.rollingstone.de/reviews/alben/article377435/david-bowie-the-next-day.html):

Auch ich durfte das Werk im Rahmen der Journalisten-Großabfütterung beim Münchner Termin einmal hören und bin anderer Meinung. Für mein Empfinden ist THE NEXT DAY ruppiger und vitaler als Bowies letzte Sachen. Es gibt eine ganze Menge Songs, die neben „Where Are We Now?“ sehr wohl bestehen können (z. B. die 2. Single). Ich finde, das Album ist insgesamt durchaus auf der Höhe mit seiner Zeit und hat im Vergleich zu anderen Bowie-Referenzwerken einen recht eigenen Ton.
Wer das Ganze als „bunt-schillernden Bowie-Setzkasten“ usw. abtut, hat m. E. entweder nur oberflächlich hingehört oder war – wohl wg. der Geheimdienst-mäßigen Betreuung der Sache durch Platten- und Promofirma – beleidigt. Zumindest könnte man den Verdacht nach der langen Einleitung des Reviews bekommen…
Im Übrigen: Das ist doch alles längst nichts Neues mehr. Schon in den Neunzigern kamen Plattenfirmen-Promotanten bei wichtigen Veröffentlichungen mit abgeschlossenem Handkoffer in die Redaktionen, dessen Zahlenkombination nur sie und der PR-Manager wussten. Dann wurde die entsprechende Platte im Chef-Büro einmal abgespielt und gut war’s. Da musste man halt mal genau zuhören.
Und dass ein Künstler seine Musik nicht vor dem offiziellen VÖ-Termin im öffentlichen Umlauf finden möchte, ist völlig legitim.

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