Re: Free Jazz is a weapon

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vorgarten

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die vorbehalte gegenüber dem free jazz (die ja oft vorbehalte gegen den jazz sind) habe ich nie verstanden und momentan freut es mich gerade, dass sich da gerade einiges entspannt. (fast) alle finden THE CHERRY THING gut, bei peter brötzmann sitzen lauter junge menschen, sunn o))) beziehen sich auf alice coltrane und lassen julian priester mitspielen und über matana roberts kann man sich in der spex informieren.

das, was so landläufig free jazz genannt wird, á la behrendt aus historischen, soziologischen und innermusikalischen entwicklungen herzuleiten, ist zwar alles andere als falsch, aber baut vorurteile nicht gerade ab – viele denken ja, sie hätte beim (free) jazz was nicht „verstanden“, was sie erst „lernen“ müssten. also ein jazzbuch lesen zum beispiel. ich glaube, dass man sehr leicht in den wilderen spielformen der improvisierten musik etwas finden kann, das man vorher im pop, rock, noise oder woauchimmer gesucht hat – mir ging es jedenfalls so. wobei es eben – was ist schon „free jazz“? – auch noch darauf ankommt, ob man intensitäten, sounds, die philosophische idee der musikalischen befreiung, esoterisches klangverschmelzen, krach oder einfach das unvorhergesehene sucht. oder einfach zwischendurch mal abwechslung.

für mich lag es mit 18 jedenfalls näher, gleich charles gayle zu hören als zunächst mal miles‘ ROUND MIDNIGHT (beides bekam ich damals gleichzeitig in die finger) nachzuholen.

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