Re: Jimmy Heath

#8702475  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 67,069

aus dem anderen Thread:

ferryVon Jimmy Heath hatte ich bisher „Swamp Seed“. Ich habe mir jetzt noch „The Thumper“ gekauft, das auch ein sehr tolles Album ist.

Kennt ihr noch weitere Alben von Jimmy Heath, die empfehlenswert sind ?

redbeansandriceich kenn nicht alle aber die Riversides gelten als durchgängig empfehlenswert, Really Big ist auf jeden Fall auch gut…

ferry“Gut“ hört sich ja erstmal nicht so begeistert an.
Würdest Du denn sagen, dass die „Really Big“ auf ähnlichem Niveau wie die beiden anderen Alben ist, die ich schon habe oder doch eher eine Stufe tiefer ?

redbeansandriceich meinte „sehr gut oder vielleicht ein bisschen besser“, also, Thumper kenn ich nicht, zu Swamp Seed würd ich keinen Unterschied machen…

gypsy tail windHm, ich hab die Riverside-Alben alle, schön sind sie, aber bei mir hinterliessen sie eine leise Enttäuschung (ich hatte, zugegeben, sehr hohe Erwartungen, und habe auch etwas mehr Geld als sonst für OJCCDs üblich in die Hände genommen, um die CDs zu kriegen). Ich muss sie mal wieder hervorkramen!

„Really Big“ wär vielleicht gut als nächstes? Es erschien vor ein paar Jahren in der Keepnews Edition nochmal auf CD (davor schon bei Fantasy in der OJC-Reihe) und sollte wohl noch zu finden sein. Die Band ist da etwas grösser, es spielen mit: Clark Terry, Nat Adderley, Tom McIntosh, Dick Berg, Julian „Cannonball“ Adderley, Pat Patrick, Tommy Flanagan bzw. Cedar Walton, sowie die Brüder Percy und Albert als Rhythmusgruppe.

Fein sind die Besetzungen alle, auf „The Quota“ kriegst Du Hubbard, Julius Watkins, Walton und die Heaths, auf „Triple Threat“ die gleiche Band sowie ein paar Stücke im Quartett (ohne Hubbard und Watkins).
Ich glaub fast am liebsten ist mir bisher wohl „On the Trail“ (auch weil ich Ferde Grofés seltsamen Titeltrack mag) mit Kenny Burrell, Wynton Kelly, Paul Chambers und Tootie Heath. Aber ich weiss nicht, wie schwierig es ist, die Alben zu finden.

Ich mag dann wohl den späteren Heath fast eine Spur lieber, „Picture of Heath“ (Xanadu, 1975) im Quartett mit Barry Harris, Sam Jones und Billy Higgins ist ein ganz feines Album und „The Time and the Place“ vom Jahr davor ist auch toll (ich habe es auf einem 2CD-Set von Camden, das lange vergriffen ist, es heisst „Changes“ und enthält zudem die Alben „New Picture“ von 1985 und „Peer Pleasure“ von 1987, die beide auch ganz okay sind).

Du merkst, meine Begeisterung hält sich für einmal eher etwas in Grenzen, Heath ist mir meist eine Spur zu kontrolliert (in Ermangelung eines besseren Wortes). Ich kenne auch längst nicht alles von ihm, das ist durchaus noch ein Projekt, die Heath Brothers zumal möchte ich gerne besser kennen, die Live-Mitschnitte, die ich von ihnen kenne, sind nämlich toll! Es scheint, als habe er sich in den Siebzigern etwas geöffnet, aber er war eben immer auch Komponist und das merkt man wohl auch seinem Tenorsax-Spiel an (sein Sopran auf „Picture of Heath“ ist übrigens besonders exquisit).

Ich bin nächste Woche nochmal weg, weiss nicht, ob ich davor schon zum Wiederhören der Riverside-Alben komme, aber ich werde gerne ein paar Sätze über meine neuen Eindrücke schreiben, wenn ich sie höre.

EDIT: ich hatte zu schreiben begonnen, als noch keine Reaktionen auf ferrys Frage hier standen, mein Urteil scheint soweit von redbeans‘ nicht entfernt zu sein, gesehen hatte ich seine Posts wie gesagt noch nicht, als ich meinen schrieb.

redbeansandriceich weiss, was du mit kontrolliert meinst, aber mir gefällt das, dafür sind die ALben ein bisschen bunter als andere… ich glaub eigentlich, von allen Hard Bop Saxophonisten, die eine handvoll Alben aufgenommen haben (oder mehr) find ich Heath (vielleicht neben Clifford Jordan) den unterschätztesten… sehr schön sind auch die beiden Kenny Dorham Alben mit Heath, und das Don Patterson Album… und für was anderes in der Richtung das Clifford Brown Memorial Album auf Prestige…

gypsy tail windAch ja, „Love and Understanding“ ist auch noch …1973 mit einer interessanten Besetzung: Curtis Fuller (tb), Bernard Fennell (vc), Stanley Cowell (p, elp), Bob Cranshaw (elb) und Billy Higgins (d, tamb), auch von Don Schlitten für Xanadu.

Die anderen Alben („The Time and the Place“, „New Picture“ und „Peer Pleasure“) sind für Muse eingespielt worden.

EDIT: das Debut-Album von Dorham ist grossartig („Kenny Dorham Quintet“, mit Walter Bishop, Percy Heath, Kenny Clarke, 1953)! Welches ist das zweite?

ferry@ redbeans & gypsy

Danke erstmal für die Antworten! Insbesondere durch die Namen einiger Sidemen, die gypsy genannt hat (Adderley/Burrell/Kelly) hören sich die anderen Alben vielversprechend an.
Ich muss für heute aber erstmal Feierabend machen, morgen werde ich mir das nochmal genauer anschauen, insbesondere auch die Verfügbarkeit auf CD.

redbeansandricedas zweite Dorham Album mit Heath ist Showboat auf Time von 1960 (Drew/Garrison/Taylor), grad mal eben selber nach der Verfügbarkeit geguckt, das sah, glaub ich, schonmal düsterer aus… (heath leader discography)

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba