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pinchNein, das ist ein psychischer Entzug. Morgens zum Kaffee eine Zigarette, die Ruhe ringsherum und man ist mit sich und seinem Ritual ganz für sich alleine, das hat schon etwas ungeheuer sinnliches. Aber mal im Ernst: wieviele dieser tollen Rauch-Momente hast du denn am Tag? Die meisten Kippen schnabelt man doch mehr oder weniger nebenbei und ohne sonderlich großen Genuss einfach so weg. Und genau das fand ich irgendwann einfach nur noch tierisch nervig. Meine Sucht mit der Sucht bekämpfen zu müssen, ohne irgendeinen „Vorteil“ daraus beziehen zu können.
Wie du sagst, die erste Fluppe am Tag ist schon was Grandioses. Klar sind auch viele Kippen dabei, die einfach so draufgehen. Aber Rauchen ist ja heutzutage auch eine große Lebenseinstellung geworden. Das trifft auch mich auch zu. Hatte den Artikel vorhin schon mal empfohlen, aber den find ich so gut, dass ich ihn direkt nochmal empfehle: Zeitalter der Zigarette erlischt – Eine Kultur löst sich auf :
Raucher waren, zwischen zwei Zigaretten, immer auch Nichtraucher: mit einem Bein im Sein. Und mit dem anderen im Nichts. Eine Zigarette war das Versprechen auf eine bessere Welt und zugleich dessen Einlösung für die Dauer von fünf, sechs Minuten. Doch die Zeit der Zigarette ist vorbei.
Damit kann ich mich wirklich identifizieren. Mag meinem jugendlichen Drang geschuldet sein, vielleicht seh ich das irgendwann anders. Aber im Moment trifft es voll und ganz zu.
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If I can't dance, I don't want your revolution!