Re: Ich höre gerade … Jazz!

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redbeansandrice

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„Dit album is wereldwijd erkend als een klassieker van de Europese vrije jazzmatige improvisatie.“

nach zwei Hollandreisen in 10 Tagen weiß ich: auf irgendeinem Level kennt man die Sprache natürlich nicht – aber wenn man es sich vorliest, ist das Ergebnis auch nicht verrückter als saarländisch oder bayrisch. Ähnlicher Fall, „Nummer 86 is een Kerrygerecht“, der erste Track der Platte, beschreibt eine Situation, die jeder kennt und versteht, der sich mal mit den Speisenkarten von Schnellrestaurants auseinandersetzen musste – für 1971 ein ziemlich progressiver Titel (oder ich versteh ihn komplett falsch).

Paul van Gysegem Sextet – Aorta

das (einzige) Dokument des flämischen Free Jazz – wenn Jean Pol Schroeder schreibt, dass Ronald Lecourt einer der bedeutendsten „freien“ Vibraphonisten des europäischen Jazz ist, bezieht er sich auf diese Album , live in Ghent 1971- andere Aufnahmen gibt es scheinbar erst aus den letzten paar Jahren. Ähnlich schlecht dokumentiert sind Patrick de Groote an der Trompete, Nolle Neels am Saxophon, und der Leader Paul van Gysegem am Bass. Zum Sextett wird die Band durch Pierre Courbouis am Schlagzeug und (sein Plattendebüt) Jasper Van’t Hoft am Klavier.

seltsamerweise gibt es sowas wie ein Promovideo, weswegen ich wenig zur Musik schreiben brauch

hier werden Van T’Hoft und Courbois, die großen Namen, durch Ambrose Jackson (tp), Steve Potts (ss) (also: Free Jazz Schwergewichte) und Kenneth Tyler (dr) ersetzt. Die Kunstwerke im Film sind von Van Gysegem, einem offensichtlichen Multitalent… was diese Band offenbar irgendwie motiviert hat, war Van Gysegems (nicht dokumentiertes?) Engagement als Bassist von Mal Waldron – ein weiteres Argument für Waldron als den, der die Leute sonstwohin gepusht hat.

In Sachen FuturaMarge Reissues ist das Album auch ganz interessant – kein Booklet aber dafür ein hübsches DigiPack zum mehrfach Aufklappen, mit dreisprachigen neuen Liner Notes (von de Groote, auf Flämisch, Französisch und Englisch). (Youtube verrät einem übrigens auch, dass es die Band im Kern bis heute gibt).

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