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THELONICALockjaw hatte halt verschiedene Facetten, die ständigen Wechsel zwischen „heiß“ und „kalt“, und sehr packend ist sein Spiel in der Tat. Ich kenne sonst noch ein paar frühe Aufnahmen, die ich sehr mag (mit Navarro), ein wenig aus den Zeiten bei Basie und dann noch die Sachen mit Griffin. Man kann das alles schwer in Worte packen. Der Penguin Guide trifft es wieder mal ganz gut. Und ich finde auch, dass das für einige Aufnahmen unter seinem Namen gilt.
Okay, Du kennst also doch einiges – hätte mich auch gewundert!
Dann würd ich mal mit dem ersten „Cookbook“ weitermachen, mit den Alben auf „Gentle Jaws“ (Du wirst bei Vinyl bleiben wollen, nehme ich an? Also „The Red Garland Trio & Eddie ‚Lockjaw‘ Davis“ und „Eddie ‚Lockjaw‘ Davis with Shirley Scott“, von beiden fehlt auf der CD je ein Titel, dafür gibt’s bei ersterer einen dazu, der auf „25 Years of Prestige“ erschienen ist.).
Wenn’s etwas späteres sein darf, ist das Muse-Album grossartig, „The Heavy Hitter“ (mit Albert Dailey, George Duvivier und Victor Lewis).
Aus dem Basie-Umfeld gibt’s viel, bei Freshsound auch eine schöne CD, „Count Basie Presents the Eddie Davis Trio + Joe Newman“, die das Roulette-Album um ein paar ausgewählte Basie-Tracks (Big Band, 1956/57 und einen Septet-Track von 1952) erweitert.
Klasse ist auch „Very Saxy“ mit Lockjaw, Buddy Tate, Coleman Hawkins und Arnett Cobb (die kennst Du wohl, oder?), als Rhythmusgruppe fungiert das eingespielte Team um Shirley Scott (George Duvivier und Arthur Edgehill).
Dann gibt’s von 1951 einen Broadcast von Miles Davis‘ Band, in dem sich Lockjaw und „Big Nick“ Nicholas ein paar tolle Duelle liefern, offiziell auf der Blue Note CD „Birdland 1951“, inoffiziell wohl an diversen Orten, Boris Rose etc.
Mit „Sweets“ gibt’s von 1977 ein schönes Black & Blue Album, „Just Friends“ heisst die CD, ich hab da nicht den Überblick mit Vinyl und geänderten Titeln, manchmal wurden für die CDs ja auch bloss ein paar Stücke von mehreren Alben zusammengestellt, das hier scheint aber ein Album zu sein, in der Form… und mit Gerry Wiggins, Major Holley und Oliver Jackson ist auch die Rhythmusgruppe sehr solide.
Falls man sie finden kann, lohnen auch die Birdland-Airchecks von Bill Harris, 1952, mit Lockjaw bzw. Ray Abrams am Tenor.
Dann natürlich „Night Hawk“ von Hawkins (würd ich „Very Saxy“ vorziehen, die beiden spielen mehr miteinander als gegeneinander, es wird weniger gezeigt und mehr musiziert).
Ganz toll ist „Carmen McRae Sings Lover Man and Other Billie Holiday Classics“ mit Nat Adderley, Lock und Norman Simmons.
Dann ist Lockjaw in den Siebzigern auf einigen Basie Jam-Alben bei Pablo zu hören … „Get Together“ mit Budd Johnson auch am Tenor ist richtig toll, weil Lock sich da spürbar anstrengen muss. Und das späte „Mostly Blues… and Some Others“ von 1983 mag ich auch sehr gerne, da gibt’s den kürzlich verstorbenen Snooky Young für einmal in kleiner Besetzung zu hören (er und Lock sind die einzigen Bläser).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba