Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 06.05.2012 › Re: 06.05.2012
otisIch hatte nicht gesagt, dass du das behauptet hättest. Ich hatte mich nur gewundert, dass ich während der Nachrichten nirgendwo einen Hinweis auf sie gefunden hatte. Konnte mir aber kaum vorstellen, dass sie soo arg selten sei.
Glückwunsch zum Besitz der Demolyrs-7″. Hast du sie schon seit den 60s?
Ach so. Nein, so selten ist sie nicht. Osborne listet sie mit $15, also müßte man sie für $20 kriegen. Es ging in der Sendung auch nicht um seltene Singles (obwohl ein paar sehr seltene darunter waren), auch nicht um völlig unbekannte (um einige der gespielten ranken sich gar Mythen), sondern – wie eingangs ausdrücklich gesagt – um Sixties-Singles, die „leider weitgehend unbekannt blieben“, von Kennern aber natürlich gekannt und geschätzt werden. Es gibt so viele tolle Singles, über die in der generischen Musikpresse nie ein Wort verloren wird und die auch nie im Radio zu hören sind, nirgendwo. Weil die Schreiber und Radio-DJs an der Oberfläche haften und sich halt eines mehr oder weniger umfangreichen Kanons bedienen. Hin und wieder daran zu erinnern, daß es sich bei den Künstlern und Platten, die in „Mojo“ oder „Rolling Stone“ abgehandelt werden, nur um die leicht zugängliche Spitze des Eisbergs handelt (überdies in der nachgereichten Form irgendeiner Wiederverwertung, also mittelbar und verfremdet), sich aber unterhalb der Wasseroberfläche unzählige Schätze finden lassen, ist nicht falsch, interessiert freilich nur eine kleine Minderheit. Das ist okay.
Ad Demolyrs-45: nein, erst Ende der 70er erstanden. Bei Bleecker-Bob, im Greenwich Village. Der Mann war mit allen Wassern gewaschen, überließ sie mir aber für kaum mehr als $20 oder so (genau läßt sich das nicht mehr sagen, da ich wie immer einen ganzen Stapel Singles erstand und sich Bob entsprechend großzügig zeigte (nun ja, es lief halt meist auf rund 10% Discount hinaus – immerhin). Those were the days.
Nachtrag: Osbornes Wertangabe von $1500 mag realistisch sein, diesen Betrag jedoch auf dem Sammlermarkt zu realisieren, dürfte schwerfallen. Discogs wäre dafür eher ungeeignet, eBay wohl auch. Ein Inserat in „Goldmine“ verspräche mehr, weil es das Radar von Tefteller, Moerer, et.al. nicht unterfliegt. Let’s face it: der Markt für hochpreisige Singles wird von allenfalls zwei Dutzend finanzkräftiger Händler kontrolliert und die wollen ihren Schnitt machen.
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