Re: Bill Frisell

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy tail windFind ich eine der schönsten Scheiben von Frisell!

Es freut mich, das aus Deine Munde zu hören – bzw. aus Deiner Tastatur zu lesen!

The Intercontinentals ist ja eher im Grenzgebiet des Jazz anzusiedeln oder sogar jenseits davon, je nachdem, wo man die Grenze ziehen möchte. Wenn man sie denn überhaupt ziehen möchte.

We Are Everywhere ist übrigens das melloweste Stück auf Intercontinentals, richtig verträumt und sentimental, aber – hey! – wir sprechen hier über Musik und wo, wenn nicht hier, ist Verträumtheit und Sentimentalität erlaubt?

Ich stelle gerade fest, dass sich das Stück Boubacar auf den offenbar legendären Gitarristen und Sänger Boubacar Traoré aus Mali bezieht, mit dem Bill Frisell wohl auch mal gemeinsam gespielt hat, was in den Credits von Intecontinentals kurz erwähnt wird. Weiß jemand Einzelheiten?

Im Werk von Bill Frisell haben wir es jetzt schon mit Jazz, Cut Up-Morricone-Metal-Core, Filmmusik, Country & Western, Rhythm & Blues und Blues aus Mali, Mazedonien und Rio zu tun gehabt. Ein sehr eklektizistischer Mix also. Und die Reise ist noch nicht zu Ende.

Ergänzung: Das Stück Baba Drame auf Intercontientals ist sogar eine Komposition von Boubacar Traoré. Hier ist eine etwas grobkörnige Live-Aufnahme von Bill Frisell und Greg Leisz.

http://www.youtube.com/watch?v=SbbECYklBOs

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)