Re: Bill Frisell

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy tail windBuster Keaton ist sowieso absolut phänomenal! …

Wie Du die Frisell-CDs beschreibst, hätte ich allerdings wesentlich mehr Lust, die grandiosen Filme („Go West“ ist klasse, und das Drum-Solo könnte gut eine Szene mit wild herumrennenden Kühen untermalen) zur Musik mit gereicht zu kriegen (aber sowas wär wohl rechtlich enorm schwierig… Frisell darf die Filme nicht mitreichen, die DVDs kämen zu teuer, wenn mehr als die üblichen grässlichen Örgelimusik-Soundtracks gereicht würden).

Es gibt eine Ausgabe dieser Filme mit der Musik von Bill Frisell. Soweit ich das erkennen kann, ist sie sogar noch erhältlich.

http://www.billfrisell.com/merch/frisellkeatondvd.htm

nail75Das ist ja mal cool – eine Besprechung von Bill Frisell-Platten ohne Have A Little Faith? Als nächstes eine Besprechung von Stereolab-Platten ohne Emperor Tomato Ketchup? ;-) :-)

Touché! Aber mit Stereolab kann dieser faux pas ja gar nicht mehr passieren! ;-)

nail75Have A Little Faith ist das leicht bessere This Land. Letzteres wurde übrigens vor „Faith“ aufgenommen, aber nach dessen Erscheinen veröffentlicht. In Stil und Ton sehr ähnlich, auch mit einer sehr ähnlichen Besetzung aufgenommen, aber mit Accordion statt Sax. Insgesamt kann man die Beschreibung von This Land weitgehend übernehmen, da gibt es keine fundamentalen Unterschiede. Die Coverversionen harmonieren trotz ihrer großen Vielfalt sehr gut miteinander.

Ich habe in Faith nur mal sehr oberflächlich reingehört: Sie scheint etwas lebhafter als die überwiegend sehr ruhige This Land zu sein. Bill Frisell scheint mit diesen beiden Alben ein Stück weit das Terrain abzustecken, auf dem er sich von da an bewegen wird. Es gibt noch den Jazz, schon den Country&Western, das Filmische, die Popsongs, die etwas komplexeren Arrangements, auch eine Tendenz zu „Weltmusik“ und einiges andere mehr in unterschiedlichen Dosen. Vieles davon greift er später wieder auf.

nail75Ich finden die Besprechungen super, freue mich schon sehr auf die richtig guten Frisell-Alben, deren erster Teil ja eben abgehandelt wurde.

Danke!

nail75Weitermachen! :-)

Jawoll!

Hier gibt es ein Video eines etwa 20-minütigen Soloauftritts von Bill Frisell, ein „Tiny Desk Concert“ im Wohnzimmer (oder so) von NPR mit Downloadmöglichkeit als mp3.

http://www.npr.org/event/music/146156479/bill-frisell-tiny-desk-concert

Nette Sache.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)