Re: blind fold test #11: vorgarten

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gypsy-tail-wind
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vorgartenharter toback… ich mag den ECM-rava, weil ich hier erstmal gehört habe, welch schönen ton er hat. die bossa-nova-sachen, auf die er immer wieder kommt, finde ich wahnsinnig toll (-> gibt’s leider nie als konzept, sonst könnte man ihn im brasil-thread erwähnen). aber im prinzip ist da was dran, glaube ich.

Ja, ich hab das auch als prinzipielles Statement gemeint, das im Einzelfall überprüft werden muss. Wenn ich mir aber z.B. die ersten Alben auf der Soul Note Box anhöre und dann zum allgemein enorm geschätzten „The Pilgrim and the Stars“ wechsle, ist der Kontrast am augenfälligsten.

vorgartenich auch! kennst du die quartett-aufnahme mit der etwas obskuren pianistin und doug hammond aus dem moods in deiner stadt? da spielt er eine fantastische version des späten-coltrane-stücks WELCOME, und auch sonst ist das ein tolles album. ich mag ihn auch als flügelhornist sehr gerne.

Nein, leider kenne ich sie noch nicht – überhaupt habe ich keine CD von Lacy, nur diverse Live-Sachen und auch diese schöne Erinnerung an ein tolles, verdammt lautes, Mingus Big Band Konzert im selbigen Moods.

vorgartendas album ist ein ziemlicher gemischtwarenladen. die art-ensemble-nahen sachen sind super, die version von BLUES FOR ALICE wird durch allens begleitung etwas aufgepeppt, aber das zittrige PETIT FLEUR und vor allem diese japanischen synthesizer-meditationen verhageln mir den genuss doch erheblich.

Das deckt sich mit meiner Erinnerung – und das war es genau, was mich davon abgehalten hat, das Album regelmässig zu hören.

vorgartenmein bisheriger jarman-ohne-AEC-liebling ist ja EARTH PASSAGE/DENSITY mit moye & craig harris, black saint 1981. aber die stücke waren zu lang für einen bft.

Kenne ich noch nicht, dürfte aber gut sein mit der Besetzung! Moye war ja irgendwie immer toll in solchen Settings. 1982 spielte er mit Jarman, Essiet und Bill Brimfield in Saalfelden, 1982 dann mit Jarman und Essiet in Moers – davon gibt’s Mitschnitte.
Recht schön finde ich auch „The Magic Triangle“ mit Moye und Pullen, das ich neulich durch die Black Saint-Box von Pullen kennenlernte.
Dann habe ich noch eine Duo-CD mit Marilyn Crispell, die dürfte exakt neben der „Inheritance“ stehen… ich berichte dann mal wieder.

vorgartenja, die ist toll, aber auch nicht gerade zurückhaltend. manchmal spielt sie mir zu viel teppich, ohne dass das in sich unspannend wäre – aber als begleitung finde ich das oft zu dick. ich weiß auch bis heute nicht, was ich von den beiden alben mit ornette coleman halten soll (eigentlich mag ich sie nicht, muss ich gestehen). ihre zusammenarbeit mit betty carter dagegen (moers im duo, im quartet auf verve) fand ich dagegen grandios. wie gesagt – einen höhepunkt, was fast alle facetten ihres spiels angeht, finde ich MOTHERLAND PULSE von steve coleman. ihre eigenen m-base-sachen auf JMT waren dagegen furchtbar. kennt jemand die MONTREAL TAPES von haden mit ihr? ich nicht, wollte das aber immer mal nachholen…

Ja, ich hab die Montreal Tapes, muss ich aber auch mal wieder hören. In meiner Erinnerung sind die Trios mit Bley und Rubalcaba die besten, vor jenen mit Cherry und Allen und dem LMO-Set, dahinter etwas abgeschlagen das Trio mit Henderson. Das Duo mit Gismonti, das ja seltsamerweise auf ECM nachgereicht wurde, kenne ich noch nicht, und das ebenfalls versprochene Set mit Metheny ist nie erschienen, oder?
Die Carter-Scheibe mit Allen finde ich toll, aber andere von Carter schätze ich noch mehr (zumindest „The Audience with Betty Carter“ mit John Hicks am Piano).
Die Coleman-Alben haben mich auch nie recht gepackt, hab sie kaum gehört…

vorgartendas glaube ich noch nciht mal, denn die anderen stücke sind anders, nicht so kammermusikalisch/minimalistisch. hat hut wollte als gegenleistung zu den besseren vertriebsmöglichkeiten eine vorfinanzierung durch die musiker, wenn ich das richtig verstanden habe. das hat wohl für jahrelange diskussionen in der band gesorgt, bis endlich eine entscheidung getroffen wurde. auf der myspace-seite kann mn noch ein bisschen mehr von ihnen hören.

Interessant… ob Hat deswegen raffgierig ist, kann ich nicht beurteilen, habe keine Ahnung, wie’s in dem Geschäft zu und hergeht und Hat war ja stets auf Sponsoren angewiesen (ausgerechnet die UBS… bei Eskelin gab’s ein separates Sponsoring, daher war wohl die Flut an Aufnahmen überhaupt erst möglich). Keine Ahnung, wie das finanziell ausschaut von Hats Seite her, aber von Musikern, die solche Musik machen, Vorschüsse zu verlangen, finde ich irgendwie auch etwas… na ja, weltfremd. Woher sollen die denn Geld haben, wenn sie nicht geerbt haben oder sich irgendwo verdingen…

vorgartenich glaube, vandermark kann sich auf der klarinette auch viel besser von brötzmann absetzen. zeimlich toll fand ich ihn mal in einer ganz freien impro mit tobias delius, die spontan zustande kam. auf cd habe ich ansonsten von ihm nichts bisher. was mich wundert, ist, dass es hier nicht endlich mal die lobeshymnen über hamid drake angestimmt werden…;-)

Die Drake-Hymnen kriegst Du von mir eher nicht… er macht mir zwar oft Spass, so auch hier, aber Du weisst ja… egal, was Vandermark betrifft hast Du wohl recht. Bei Gustafsson vielleicht auch gleich. Im Sonore-Trio waren sie ja mal auf Augenhöhe mit Brötzmann, das hat wunderbar geklappt (kenne aber nur ROIOs) und war musikalisch sehr reich.

vorgartenjaja, das habe ich alles. aber ali war ja sehr vielfältig (darin aber wieder total er selbst) – die späten sachen mit ulmer, die eine mainstreamige geschichte mit david murray, die trio-sachen mit gayle und brötzmann… ich kann mich da für alles erwärmen.

Da habe wiederum ich noch einige Lücken…

vorgartenfinde ich nachvollziehbar, wenn man die genese der kompositionen primär betrachtet – da gibt es ja tatsächlich wesentliche unterschiede. wenn es aber um die idee eines von allen erlerntes oder zu erlernendes ‚real book‘ geht, dann müsste man ROUND MIDNIGHT, BLUE IN GREEN und OLEO aber zu den standards dazu zählen. ich weiß auch nicht, wen das und warum verwirren könnte…?

Die Verwirrung ergibt sich bloss dann, wenn von „Standards“ ohne konkrete Beispiele die Rede ist (ich erwarte dann nämlich nur Gershwin etc, keinen Monk oder Miles oder Rollins). Aber das ist wirklich nicht wichtig und wird wie gesagt immer öfter vermischt.

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