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tolomoquinkolomDies wiederum mag vielleicht daran liegen, dass er mehr Songschreiber und Geschichtenerzähler, als Musiker ist.
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Diese Aussage halte ich für äußerst gewagt in Anbetracht von mehr als 100 Konzerten pro Jahr seit mehr als zwei Jahrzehnten. Für Cohen und Konsorten mag so etwas stimmen – aber doch nicht für Dylan. Finde sowieso, dass die Fokussierung auf die Texte bei Dylan zu kurz greift. Ich liebe Dylan vor allem wegen der Musik seiner Songs, der Melodien, der Stimme. Die Texte sind sicherlich ganz groß, keine Frage. Aber Musik liebe ich der Musik wegen. Ist die scheiße, würde das auch ein guter Text nicht rausreißen.
Zum Album: Höre es nur noch. Erste Hälfte ist phantastisch, sicher mit das beste, was er seit 40 Jahren rausgebracht hat… Aber mit dem Blues-malen-nach-Zahlen-Stück kippt die Sache leider etwas. Würde trotzdem jetzt ****1/2 geben.
Und zur Diskussion über die Produktion: Finde, dass seine selbst produzierten Alben sehr sehr kut klingen. Lanois ist mir mit seinen Echos und Flangern immer ein wenig zu gekünstelt, obwohl TOOM natürlich ganz groß ist. Mercy dagegen hat überhaupt keinen Biss, vor allem bei den rockern. Man höre dagegen Love & Theft – da packen die Gitarren aber sowas von zu. Das ist für mich überhaupt sein bestklingendes Album. Mir würde kein aktueller Produzent einfallen, der passen würde. Und bitte nicht rick Rubin – so alt ist Bob nun auch wieder nicht, dass er so einen Gimmick-Produzenten braucht. Danger Mouse wäre mal interessant – der hat mit Norah Jones ja ganz gute Sounds gemacht.
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