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tolomoquinkolom
Was die von dir angesprochene mangelnde Selbstdisziplin betrifft, wäre sicher ein Co-Produzent für das Album keine schlechte Idee gewesen. Nach meiner Ansicht hat Dylan nicht selten ein Problem damit, seine künstlerische Kreativität mit der Produktion im Studio in Einklang zu bringen. Ich glaube nicht, dass er als Jack Frost/Bob Dylan Opfer eigener Selbstgefälligkeit wird, sondern eher, dass er wohl anderen Produzenten nicht mehr traut oder vielmehr ihnen nicht mehr zutraut Ideen nach seinen Vorstellungen umzusetzen. Vermutlich ist ihm aber oft selbst nicht klar, wie sein Album eigentlich klingen soll. Dies wiederum mag vielleicht daran liegen, dass er mehr Songschreiber und Geschichtenerzähler, als Musiker ist. Und vielleicht ist er ja auch ein klitzekleines bisschen starrsinnig.
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Ja, das kann ich nachvollziehen. Dylan selbst betont immer wieder (bei den wenigen Gelegenheiten), dass er die Lyrics in den Mittelpunkt stellt. Er absolutiert sie sogar in meinen Augen (Ohren). Mit Melodien hätte er nichts zu schaffen, immer wieder seine Aussage.
Im aktuellen Interview sind einige interessante Stellen dazu. Er lässt die Band beim Soundcheck auf seine neuen Lyrics jammen. Er will, dass die Songs Live funktionieren (auch wenn er „früher“ vielleicht bessere Songs geschrieben hätte, die aber Live nicht funktionieren würden…) etc.
Auch mit Produzenten hat er seine Lyrics immer wieder mit unterschiedlichen Schemen (Rhytmen) einspielen lassen. So ala „Spielt das mal als Boogie“, „Macht hier mal nen 12Bar“.
Sehr interessant dazu ein aktuelles Feature aus des Uncut Magazine:
http://www.uncut.co.uk/bob-dylan/life-with-bob-dylan-1989-2006-feature
Für mich ist halt der Songschreiber (und performing Artist!) Dylan von höchstem Interesse. Deshalb kann ich auch mit vermeintlich zu lang geratenen (vermeintlich nicht abwechslungsreichen) Stücken wunderbar leben. Mit den meisten zumindest.
Die Lyrics von Tin Angel (Und ihre Betonung) hauen mich schier vom Hocker. Die Musik passt für mich perfekt und es wird mir keine Sekunde langweilig. (Was für ein brutaler Text. Ich musste da mehrmals Schlucken.)
Scarlet Town gefällt mir gerade wegen seiner musikalischen Schlichtheit.
Bei Tempest bin ich mittlerweile auch in Schwierigkeiten. Zu viel Soundbrei. Zu wenig Spitzen (gerade wegen des alles andere als anheimeligen Textes).
Starrsinnig ist der Künstler Dylan mit Sicherheit. Er lässt sich weiterhin nicht auf Radiokonforme, Massentaugliche, ökonomisch perfekt Verwertbare Zielproduktionen ein. Ich mag das. (Wobei ich keinem der genannten Produzenten unterstellen würde, dass zu tun; Die Oh-Mercy Studio-Bootlegs zeigen aber z.T. wo Lanois eher hinwollte. Aber eh alles Kokolores: Live ist z.B. „Man in the long black coat“ eine verdammte Wucht. Jede Live gehörte Version war in meinen Ohren um längen eindringlicher, tiefer und ehrlicher als die gute Studioversion.).
Ob die aktuellen Songs mit Hilfe durch einen guten Produzenten besser wären? I don`t know. Das vorliegende Ergebnis gibt zumindest mir ausreichend „Satisfaction“.
Und sollten es Songs von Tempest auf seine Live-Setlist schaffen: Da ist noch wunderbar viel Spielraum
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