Re: Bob Dylan – Tempest

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

Beiträge: 8,651

nail75… Das ist mir nicht entgangen, deshalb schrieb ich ja, dass Dylan sich seit 1963 marginal verändert hat. Wenn Du von ihm willst, dass er gesellschaftskritische Texte schreibt, dann wirst du enttäuscht. Das macht nicht, aber mit dieser Erwartung an ihn heranzutreten, finde ich schon daneben.

Erkennst du den dramaturgischen Unterschied von WHEN THE SHIP COMES IN und TEMPEST tatsächlich nicht?

Ich bin nicht enttäuscht, denn Dylan hat ja gesellschaftskritische Texte geschrieben.

Dylans Weihnachtsalbum, das kann man im Vorbeigehen abwatschen, indem man es als „lächerliche Spielerei“ abtut. … Bei Tempest ist das nicht möglich, weil es ein viel zu komplexes und viel zu vielschichtiges Werk ist.

Wo ist da etwas komplex? Und wo sind die Schichten?

Sei bitte ehrlich: Hast Du Tempest mehr als ein- oder zweimal gehört?

Ja.

Du willst alle anderen davon überzeugen, dass das Album wirklich schwach ist.

Nein.

Ich halte dir vor, dass du das Album nicht verstanden hast, aber nicht weil du zu blöd bist, sondern weil du dich damit nicht beschäftigen willst. … Man muss keine akademische Bildung besitzen, um Tempest gut oder schlecht zu finden, aber wenigstens sollte man hinhören.

Im anderen etwas vorhalten bist du wirklich sehr energisch und ausdauernd.

Was hörst du, wenn du hinhörst?

Ich habe mit Widerspruch kein Problem, aber ich habe ein Problem damit, wenn dieser Widerspruch auf der Basis von Unwissenheit erfolgt. Ich selbst habe das Album ein Dutzend Mal gehört und tendiere zu ****.

Wie gesagt, es ist kein besonders tragfähiges Diskussionsfundament, wenn man andere Ansichten und Einschätzungen, die von der eigenen abweichen, kategorisch als Unwissenheit diffamiert. Du hast vielleicht kein Problem mit Widerspruch, mit Toleranz möglicherweise schon.
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