Re: Bob Dylan – Tempest

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tolomoquinkolom

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Beiträge: 8,651

nail75@tolo: Da es (hoffentlich!) niemanden gibt, der Alben als „inkommensurabel“ oder „delektabel“ bezeichnet, macht die Sterne-Definition des RS rein sprachlich keinen Sinn.

Und inhaltlich gilt ein **-Album sowohl in der Zeitschrift wie auch im Forum tendenziell als „miserabel“, ein ***-Album hingegen als „akzeptabel“. * wäre dann „unerträglicher Mist“ oder so ähnlich.

Freilich, die vom RS gewählte -abel-Krücke ist sprachlich ziemlich albern, aber es wird dennoch jeder erkennen, was damit ausgedrückt und jenseits blanker Noten aus dem artikulationsfreien musikalischen Lehrerzimmer als Entsprechung beigegeben werden soll.

Die von dir erwähnte Bewertung (allein mit vier Wertungsstufen für Alben, die unter dem akzeptablen Level gehört werden) macht für mich keinen Sinn. Es genügt, wenn ein Album schlecht ist, da brauche ich keine kleinteilige Differenzierung. Das ist eher etwas für Musikverwaltungsbürokraten mit Tabellenfimmel und Leistungskurven. Wie häufig hörst du **½ bis * Alben? Und vor allem warum?

Es tut mir außerdem leid, tolo, aber wenn du ein Lied wie „When The Ship Comes In“ mit „Tempest“ vergleichst, dann zeigt mir das nur, dass du nicht ansatzweise verstanden hast, wie Dylan sich von damals bis heute verändert hat.

Mir zeigt es, dass du die Erwähnung von WHEN THE SHIP COMES IN missverstehen willst oder du Posts nur oberflächlich liest, sonst wäre dir vielleicht aufgefallen, dass ich neben dem Alter auch einen anderen Unterschied anspreche.

Du hängst dich sehr rein, mir und anderen mit großem Eifer zu vermitteln, dass Tempest so mies ist, aber du hast das Album leider gar nicht verstanden und arbeitest dich nur an deiner Erwartungshaltung oder an deinem windschiefen Dylan-Bild ab.
Natürlich kann man das Album schlecht finden, darum geht es nicht, aber du argumentierst ohne jeden Bezug zum Werk. Wenn aber jemand so wenig bereit ist, sich mit dem zu beschäftigen, was da veröffentlicht wurde, dann bleiben die Ergebnisse naturgemäß dünn.

Du irrst. Man kann dir nichts vermitteln. Du weißt schon alles. Der oft und gerne verwendete Vorwurf, man hätte ein Album nicht verstanden, weil es einem nicht gefällt, ist der hilfloseste von allen. Klar, nur Privatgelehrte und diejenigen, die die Gnade besitzen alles von Dylan wertschätzen zu können, haben ein Anrecht auf Meinung. Alle anderen Stimmen haben zu verstummen, denn sie haben ja das nicht verstanden was andere von sich nur behaupten verstanden zu haben. Ist dir eigentlich bewusst, wie lächerlich und überheblich dieser Vorwurf ist?
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