Re: Blind Fold Test #10: JanPP

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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JanPPDanke, klingt vielversprechend. Das Stück ist schon mein Favorit auf der Roedelius/Schneider, aber es sind noch mind. 3-4 andere Perlen darauf.

To Rococo Rot sind ein Trio, das mir persönlich sehr gut gefällt. Meist sind sie etwas poppiger als auf diesem Stück, manchmal aber auch recht experimentell. Auf ihrem letzten Album SPECULATION arbeiten sie auf einem Stück mit dem FAUST-Mitglied Jochen Irmler zusammen. Eine gewisse Affinität oder ein Bewusstsein für das, was vor 40 Jahren auf deutschem Boden an abenteuerlicher Musik zusammengefrickelt und in die Welt hinausgeschickt wurde, ist also vorhanden.

Und dann gibt’s natürlich noch den hier:

http://www.youtube.com/watch?v=PkpaDpwdSUI

Aber das wird jetzt un-jazzig!

JanPPHab gerade nochmal das ganze Album gehört und festgestellt: du hast recht. Da ist viel Gitarre, und viel Flöte, und das ganze ist zwar nicht zu sehr „Ethno“, aber irgendwie anstrengend und keineswegs so leichtfüßig wie „O Sonho“ (bezeichnenderweise auch der einzige Song, auf dem wirklich viel Klavier zu hören ist). Würde vom Kauf eher abraten, aber keine Ahnung, ob man das überhaupt findet.

Meine Kenntnisse beziehen sich ausschließlich auf eine Kompi von ECM. Ist mir mal eher zufällig in die Hände gefallen und möglicherweise nicht unbedingt repräsentativ. Hörte sich für mich ein bisschen nach „Rettet den Regenwald!“ an ;-) und klang deutlich anders als das Stück, das Du hier vorgestellt hast. Eigentlich auch nicht schlecht, irgendwie sogar toll, aber meine urbanen Ohren tun sich damit etwas schwer. Wie gesagt, mein Urteil ist hier nicht unbedingt maßgeblich.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)