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JanPP
12 Roedelius & Schneider – Single, Boogie
Stunden, 2011
Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann. Hans-Joachim Roedelius, mittlerweile 77, ist sicher jedem ein Begriff, der sich mit deutscher Experimentalmusik seit den 70ern beschäftigt hat, Cluster (neuerdings Qluster) und Harmonia sind nur zwei von unzähligen Projekten. Hier hat er mit Stefan Schneider, Gründungsmitglied von Kreidler, eine fantastische Ambient-Platte voller instrumentaler Miniaturen, die nur vom zurückhaltenden Einsatz von Klavier, Bass und Synthesizern lebt, aufgenommen. Nennt seine Musik Roedelius-Musik. Uneingeschränkt empfehlenswert.
Wenn jemand noch Empfehlungen hat, Platten von Roedelius (kenne sonst nur Harmonia) oder solche betreffend, die so wie dieser Song klingen, wäre ich sehr dankbar.
Ha, das ist einerseits eine Überraschung, andererseits hätte ich das erkennen können. Ich habe eine Mix-CD einer bekannten Pop-Gazette, auf der das drauf ist. Allerdings mag ich diese Mix-CD nicht besonders und spiele nach oberflächlichem Querhören damit, sie endlich dem Recycling zuzuführen. Dieses ist jedoch eins der wenigen Stücke darauf, die mir gefallen haben. In einem älterem Post hier habe ich das Stück auch schon mal lobend erwähnt. (Gerade noch mal gut gegangen … ;-)) Wirklich gut und erstaunlich, wie selbstverständlich ein Krautrock-Veteran sich in die aktuelle Electronica Szene einfügt. Ist die ganze Scheibe so gut?
Was ähnliches? Das ist natürlich immer relativ. Mit den alten Krautrock-Sachen kenne ich mich nicht gut genug aus, aber mir kommt es oft so vor, dass sich auch in aktueller Musik immer wieder mehr oder weniger deutliche Parallelen dazu finden.
Probier doch mal dies hier:
http://www.youtube.com/watch?v=eoxhZDzGYCo
Edit: Gerade erst gesehen, dass Stefan Schneider, Roedelius‘ Partner auf diesem Stück, ja auch ein Drittel des Trios To Rococo Rot ist. Kein Wunder also, dass das ähnlich klingt.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)