Re: Blind Fold Test #10: JanPP

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ferry

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Da JanPP abwesend ist, können wir ja noch ein wenig offtopic quatschen ;-)

vorgarten
gut, das war ein hassausbruch, und der war nicht gegen scofield (den ich nicht kenne) als mensch gerichtet, sondern in der tat gegen die musik – die ich aber auch nicht ’schlecht‘ finde, sondern einfach nicht so gut wie ihren damaligen hype.

ich habe gut verstanden, dass miles nach mike stern scofield in seine band geholt hat – dessen leichterer, funky approach sehr gut in die poppige richtung passte, in die miles damals unterwegs war. und da ist scofield tatsächlich sehr besonders – in seinen leichten, schnellen, wischenden sounds. wo ich aber sofort widerspreche, ist die angebliche klischeefreiheit seiner soli – ich finde sie nichts als klischeehaft, skalengedudel rauf und runter, ohne tiefe, ohne originalität – aber sauber, perfekt und auf den punkt. eben das ist muckertum, mit allem, was einem positives oder negatives dazu einfällt. mir kommt vieles da einfach falsch vor – wenn er blues spielt, kommt mir das pseudo vor, weil mir das entscheidende dazu fehlt.

frisell ist natürlich originell als programm. auch das hat vor- und nachteile, wenn man überhaupt so hört oder argumentiert. ich finde, dass er ziemlich viel ‚erfunden‘ hat, rein technisch, was seine synth-geschichten angeht. und er hat das immer so gemacht, dass er’s drauf hat und sich nicht von der technik spielen lässt. davor habe ich großen respekt. was da aber (in freidrichs worten) im gewande versteckt sein soll, welche abgründe das haben soll, ist mir nicht ganz klar. ich finde frisell ziemlich gerade heraus, in seiner art auch ohne ecken und kanten.

Leider kenne ich Scofield doch zu wenig, um Dir vernünftig entgegnen zu können. Zumindest das Album „Time on My Hands“, das ich mir letzte Woche gekauft habe gefällt mir sehr gut. Ich höre da durchaus erheblich mehr raus als Skalengedudel. Der Tiefgang liegt meiner Ansicht nach bei Scofield auch eher in der grossartigen Komplexität seiner Soli. Der Blues ist aber bestimmt nicht sein Terrain.

Um nochmal zu Frisell zu kommen- ich habe mir mal einiges auf youtube angehört. So richtig gepackt hat es mich immer noch nicht. Mir gefällt, dass er der Musik Raum gibt und nicht zu viele Noten und auch melodiös spielt. Mir gefällt aber nicht, dass er andauernd auf seinen Effektgeräten rumdrückt und sich so manchmal mehr auf das Effektgerät konzentriert statt aufs Gitarrespielen. Und die Stücke, die er spielt könnten auch abwechslungsreicher und eigenständiger sein (so war nur mein erster Eindruck!)

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