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Und Auflösung pt.3
14 Keith Jarrett – Rio Part VI
Rio, 2011
Ich schrieb es bereits: für mich gibt es kein besseres Jarrett-Album. So entspannt und wenig disharmonisch (vom Eröffnungssong darf man sich nicht irritieren lassen) habe ich ihn noch nie gehört. Dass „Rio“ einen einzigen Konzertabend in der brasilianischen Stadt darstellt, der in Gänze improvisiert wurde, wirkt fast unglaubhaft, so sagt es sogar Jarrett selbst. Was hier für wunderbare Miniaturen entstehen, Blues- und fast schon klassische Kompositionen und ein Stück, das mich sofort an Abdullah Ibrahim erinnerte – daran wird sich, so schreibt es allmusic.com, jede seiner zukünftigen Soloaufnahmen messen lassen müssen und auch die Aufnahmen anderer.
15 Nik Bärtsch’s Ronin – Modul 39_8
Holon, 2008
Hier muss ich mich entschuldigen, der track ist tatsächlich ziemlich brutal von mir abgeschnitten worden, weil ich ihn irgendwie unterbringen wollte, aber bei der Spielzeit von einer CD kein Platz gewesen wäre. Nicht sinnvoll, ist mir dann auch aufgegangen.
Jedenfalls hochinteressant, was der Schweizer Nik Bärtsch da für ein Projekt aus der Taufe gehoben hat, das vor allem von Improvisationen lebt. Seine Songtitel bestehen sämtlich aus dem Wort „Modul“ und dann einer Ziffer. Er selbst nennt es „Zen Funk“, andere haben schon die Begriffe „Minimalistische Klassik“ oder „Acoustic Techno“ verwandt.
16 Portico Quartet – Paper Scissors Stone
Isla, 2009
Das Instrument, was hier zu vernehmen ist, ist keine Steel Drum und kein Metallophon sondern eine Hang, eine Kreuzung aus beiden. Das englische Quartett war für mich die Entdeckung des Hamburger Elbjazz Festivals 2010, wo sie ein magisches mitternächtliches Konzert in einer Kirche spielten – fast ausschließlich illuminiert von Kerzen. Auch sie haben sich sicherlich viel von Radiohead & Co. abgeschaut, der Sog, den sie dabei entwickeln ist insbesondere live spürbar.
17 E.S.T. – Ballad for the Unborn
Seven Days of Falling, 2003
Dies ist nicht etwa der Schlusssong, sondern der Opener dieses Albums unter der Leitung des viel zu früh verstorbenen Esbjörn Svensson. E.S.T. haben mich immer begeistert, und auch live waren sie ein Erlebnis, aber irgendwie hatte ich oft das Gefühl, dass sie ihr Potential nicht komplett ausschöpfen. Diesen Song betrifft das allerdings nicht.