Re: Blind Fold Test #10: JanPP

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janpp

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Hier folgt die Auflösung pt.1

1 Zomes – Life on the Wheel
Album: Earth Grid, 2011
Ein Stück Drone-Musik, im Geiste von 70er Jahre Krautrock. Einen Soundtrack für Werner Herzog könnte er auch machen.
Das Album wurde komplett instrumental vom Baltimorer Musikers und Künstlers (er hat auch das Cover gestaltet) Asa Osborne aufgenommen, als Ein-Mann-Projekt zuhause. Auf dem Label Thrill Jockey (Tortoise, The Sea And Cake) hat er neben den anderen Post- und Experimental-Rockern ein gutes Zuhause.

2 Don Cherry & Latif Khan – Untitled/Inspiration From Home

Album: Music/Sangam, 1978
Ich bin absolute kein Don-Cherry-Kenner, aber dies ist laut dieser website http://www.parisdjs.com/index.php/post/Don-Cherry-Latif-Khan-Music-Sangam offenbar ein Release, der nur hardcore-Fans bekannt ist. Meines Erachtens ist diese Ornette Colema-Komposition das zugänglichste Stück des Albums (die komplette B-Seite besteht aus Tabla- und Orgel-Improvisationen), die Kombination von Tabla, Orgel, Klavier und Trompete dürfte ziemlich einzigartig sein, großartig ist sie auf jeden Fall.

3 Pink Freud – Come As You Are
Album: Jazz Fajny Jest, 2005
Ein Quartett aus Danzig, die eine nicht ganz unanstrengende Mischung aus Jazz, Rock und laut Eigenbeschreibung auch elektronischer Musik machen.

4 Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz – Dudelange (live from Luxembourg)
Album: Duo, 2011
Ein Ravensburger Techno-DJ (Henrik) und ein norwegischer Jazzpianist (Bugge) gehen viel besser zusammen, als man auf Papier meinen könnte. Schließlich experimentiert Bugge schon seit Mitte der 90er auf seinem eigenen Label Jazzland mit Loops und elektronischer Verfremdung, was so großartige Platten wie Film’ing oder Moving zufolge hatte. Henrik Schwarz war mir bis dato kein Begriff, hat aber offenbar immer viel mit organischen Sounds aus Soul, Jazz und Funk gearbeitet. Ergebnis der Kooperation ist das für mich spannendste Jazz/Electro-Crossover-Projekt überhaupt, viel leiser als erwartet, zwischenzeitlich grenzt es schon mal an klassische Musik. Nie hätte ich gedacht, dass ein Techno-DJ derart sensibel und kreativ live auf einen Pianisten eingehen kann – auch ein Großteil der Songs auf dem Album sind improvisiert.

5 Nicolas Jaar – Colomb
Album: Space is only Noise, 2011
Ein 21jähriger Ameriko-Chilene mit französischem Namen bringt eine der interessantesten elektronischen Platten des Jahres, irgendwo zwischen Minimal Techno und Dub, heraus. Er selbst nennt es „Blue-Wave“, eine hübsche Umschreibung dieses verträumten Chill-Sounds. Live setzt er das ganze auch mit Band um.

6 Christian Prommer – High Noon
Album: Drumlesson Zwei, 2010
Der Session-Drummer, Produzent und DJ, u.a. Mitglied im Trüby Trio und bei Fauna Flash, hat schon zwei Drumlesson-Alben herausgebracht, die sich der Umsetzung von House- und Electro-tracks im (Dancefloor)-Jazz-Gewand widmen. Auf Vol. 1 waren auch einige bekanntere Tracks wie Kraftwerks Trans Europa Express und Daft Punks Around the World dabei, ansonsten bleibt es angenehm abstrus und unaufdringlich – hier werden keine Chartslisten durchgecovert.
Peter Kruder, auch er bei K7-Records, hat das ganze etwas arg glattgebügelt, trotzdem ein sehr geschmackssicheres Projekt. Vol. 2 ist etwas weniger tanzbar, düsterer, fast schon krautig. Live auf einem Festival gesehen – nothing short of a rave.

7 Martin Schulte Quartet – Heart-Shaped Box

Album: In Transit, 2011
Kölner Jazzgitarrist, der offenbar im Rheinland durchaus als Sessionmusiker gefragt ist. Für das erste Album seines eigenen Quartetts hat es etwas länger gedauert, eine Platte, die ihre Stärken im Gegenüber von Sax und Gitarre hat. Dieses Stück ist natürlich von Kurt Cobain, die Eigenkompositionen sind dagegen noch nicht so ausgereift. Bin gespannt, was von ihm noch kommen wird.

8 Bill Frisell – I Heard It Through the Grapevine
Album: East/West, 2005
Was soll ich dazu noch schreiben? Ein fantastisches Stück Musik, ich freue mich, dass es hier soviel Anklang gefunden hat. Eine Liveplatte mit solchen Arrangements und einem solchen Spannungsbogen wird man im Jazz nicht noch einmal finden.

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RAUSCHEN Akustische Irritationen aus Folk, Jazz & beyond. Jeden 2. und 4. Dienstag, 19 Uhr. Auf Tide 96.0. http://www.mixcloud.com/Rauschen/[/URL]