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Mick67Deiner Kritik merkt man jederzeit an, daß Du die Platte unbedingt doof finden mußt, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf: einem toten Idol nachträglich Musik aufzudrücken, gegen die er sich nicht mehr wehren kann.
Eine ähnliche Diskussion gab es schon bei der „Wiederbelebung“ von John Lennon zu den Anthology Compilations.
Im Gegensatz zur Lennon Verwurstelung ist das bei Joey Ramone aber sehr gut und geschmackvoll gelungen. Aber ich bin ja auch kein Ramone Aficionado und muss das Album blöd finden.
Mal abgesehen davon, dass sich mir nicht ganz erschließt, warum man ein posthumes Album als Fan eines Künstlers prinzipiell schlecht finden sollte (die Fanboy-Mentalität sieht doch eher ein Abfeiern jeder Veröffentlichung vor, sei es alleine aus dem Grund, man könne endlich wieder seine Stimme hören), könntest du ferner von der Realität gar nicht sein. Ich hätte dieses Album sehr gerne ebenso oder zumindest ähnlich stark ins Herz geschlossen wie Don’t Worry About Me, das – wie TMF auch vollkommen richtig anmerkt – auch bereits ein posthumes Album war.
Ich finde es schade, dass statt einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit meiner Kritik mir einfach nur ein – ziemlich oberflächlicher – persönlicher Vorwurf gemacht wird. Ich habe mich auf … Ya Know? gefreut. Ich achte auch einige der lebendigen Beteiligten am Album sehr. Mickey Leigh hat bereits in den 80ern mit seinen Rattlers bewiesen, dass er tollen Power-Pop machen kann und das Gespür dafür zumindest teilweise mit seinem Bruder teilt, Ed Stasium war an einigen der besten Ramones-Alben beteiligt, darunter Rocket to Russia. Wenn mir alleine aus Prinzip nichts an dem Album gelegen wäre, hätte ich es wie Jan Wigger gemacht und ein paar Klischees zusammengetragen, um dann die „Resteverwertung“-Karte zu ziehen. Ich denke, ich bin genug ins Detail gegangen, um das zu entkräften.
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