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castles in the airDer Postpunk der frühen Phase, die flächigen Keyboards der mittleren Phase und der krachige Bombast der Spätphase: alles da. Best of Killing Joke, nur halt mit neuen Songs und einer Produktion, die diesen Namen endlich mal wieder verdient. Ich kann es noch kaum fassen, so unerwartet gut ist dieses Album geworden.
Der Sound bzw. die Produktion ist glücklicherweise tatsächlich viel besser als beim letzten Album. Und so werde ich „MMXII“ wohl auch um einiges häufiger hören, als das eigentlich ja auch ganz gute, aber durch die Produktion total versaute „Absolute Dissent“. Allerdings hätte ich mir auch auf dem neuen Album etwas in der Art von „Ghosts Of Ladbroke Grove“ gewünscht.
So weit, von einer Art „Best Of“ zu sprechen, würde ich nicht gehen, aber castles hat schon Recht. „Night Time“ und „Pandemonium“ dürften deutliche Bezugspunkte für „MMXII“ sein. Colemans Gesang erinnert mich ebenfalls an diese Zeiten. Schön, dass er wieder mehr singt und weniger brüllt. Die frühe Phase schimmert auch einige Male durch die neuen Songs (höre „Trance“), was ich mir als Fan der Anfangsjahre aber häufiger wünschen würde. Der krachige Bombast der Spätphase stört mich hingegen etwas, manchmal wirken die Songs doch recht überladen auf mich.
Auf jeden Fall ein gelungenes Album. Wie gelungen, mag ich noch nicht abschließend beurteilen. Den ganz großen Wurf traue ich Killing Joke eigentlich nicht mehr zu, aber sie sind noch immer gut genug, um nicht als reine Nostalgieveranstaltung betrachtet zu werden. Nur die Cover werden leider immer grottiger.
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