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Pinback27.01. The Black Keys- Alsterdorfer Sporthalle, Hamburg
der Sound vorne war zwar nicht der Knaller, aber trotzdem war das Konzert großartig, klasse Songs- scheinbar nur Hits auf Lager- einfach ne ganz tolle Band die beiden.
Bemerkenswert, was für eine Entwicklung sie genommen haben, hatte sie zuletzt als Eröffnung von Pearl Jam in der Wuhlheide 2006 gesehen.
28.01. The Black Keys – Arena Berlin
Ich glaube The Black Keys waren auch in Berlin sehr gut – blöde bloß, dass man das nicht so richtig sehen und hören konnte. Die Arena ist halt ein ehemaliges Straßenbahndepot mit entsprechender Atmosphäre, Akustik und Sichtverhältnissen. Davon, dass man bei Minusgraden gut und gerne eine halbe Stunde draußen in der Schlange stehen muss, bevor man überhaupt eingelassen wird, will ich gar nicht erst anfangen …
Wir standen in der Arena im vorderen Drittel und selbst da kam nicht viel mehr als Wummern an, dafür aber in beeindruckender Lautstärke. Was der Teil des Publikums der mit ca. 9000 Leuten ausverkauften Halle, das weiter hinten stand, überhaupt noch mitbekam, weiß ich nicht. Der weit überwiegende Teil des Publikums gab mir aber durch sein Verhalten Unrecht: Solange der Mensch im Rudel bei großer Lautstärke und Bier zusammensteht, ist er wohl glücklich.
Die Keys waren auf jeden Fall sehr engagiert, haben Stücke aus allen ihren Alben gespeilt – und da gibt es tatsächlich jede Menge erstklassiges Material. Zwei, drei Stücke nutzten sie sogar für Improvisationen, in denen sie das Tempo verzögerten, Spannung aufbauten und dann zu tollen Höhepunkten aufliefen. Vieles haben sie auch nur im Duo, Gitarre und Drums gespielt. Das gefiel mir sogar am besten, zumal die mitgebrachten Begleitmusiker in diesem Kontext kaum zu Geltung kamen.
Fazit: The Black Keys gut, Arena ärgerlich. Schade eigentlich, denn das ist sowohl für die Musiker als auch für das Publikum eine Zumutung. Aber solange sich die Leute das gefallen lassen … Das weiß ich zwar inzwischen zu genüge, aber was bleibt einem übrig, wenn eine Lieblingsband dort spielt.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)