Re: Blind Fold Test #9: Friedrich

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friedrich

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gypsy tail windZu den Streichern will ich noch anfügen, dass ich gerne fünf Dutzend Streicher-Alben kaufen würde, wenn es von DIESEM Arrangeur so viele gäbe! Die Scheibe, von der das Stück stammt, ist eben auch darum so toll, weil der Herr so gut ist und weil es von ihm nicht viel gibt – …

… er stand ja vor über fünfeinhalb Jahrzehnten im Gespräch – statt dem ungestreckten hier im BFT! – um für den Zahnarztsohn aus der Stadt des Gateway Arch zu arrangieren… es kam anders und es folgten meines Wissens eher wenige Projekte in die Richtung. Die Scheibe, von der „Angel Eyes“ stammt, legt aber eindrücklich den Beweis vor, dass das ebenso gut geklappt haben dürfte, wie es dann herauskam…

… und wir sollten hier dem Herrn mit Weste, Hut und silbernem Tenorsaxophon danken, dass er diese Scheibe gemacht hat.

Ja, das wollen wir!

Gerade mal nachgelesen: Der Streicher-Arrangeur hat sowohl auf BIRTH OF THE COOL als auch auf PORGY AND BESS French Horn gespielt. War mir gar nicht bewusst. Eine weitere amüsante Querverbindung, die von mir jedoch nicht beabsichtigt war.

Das Album, von dem ANGEL EYES stammt, ist ja fast so etwas wie ein Kessel Buntes aus zumindest einem Teilspektrum der Jazzgeschichte von Ende der 30er bis Mitte der 80er und spannt den Bogen von Ellington über Monk bis zu Ornette Coleman. Ein paar Standards und Originale werden auch noch dazugemischt. Aber Details später.

Ich werde im Laufe der kommenden Woche wohl nach und nach auflösen. Wenn noch jemand kommentieren möchte: This is the Last Call!

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)