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Hm, schwer zu sagen, dazu kenn ich Turner dann doch zu schlecht. Aber mir scheint in seiner Wahl des Ausgangspunktes (Warne Marsh) eigentlich schon mal verhältnismässig viel Haltung zu stecken… allerdings viel im Vergleich mit der peer group und das ist bei Turner nun mal die Marsalis-Gang und all die anderen young lions, eher noch die etwas jüngeren.
Es gibt durchaus jüngere Leute, die mir gefallen, auch aus dem Mainstream – etwa Greg Osby oder Jason Moran. Es ist allerdings nicht so, dass ich deren Aktivitäten dauernd verfolge, sondern eher mal wieder auf eine neuere CD stosse und mich mal wieder überraschen lasse (bei Osby ist das allerdings schon länger her… die neuste, die ich habe, ist auch schon von 2001 („Symbols of Light“).
Leute, deren Aktivitäten ich flächeneckend verfolge gibt es eh eher wenige… bei den jüngeren gibt’s welche, die ich bei Möglichkeit live hören gehe und hie und da auch gerne eine CD kaufe (Malcolm Braff etwa, von dem ich allerdings keine CD kenne, die das Live-Erlebnis auch nur halbwegs erreicht), dann der immer wieder genannte Colin Vallon… andere jüngere Musiker, die mir sehr gefallen sind Bassist Christian Weber, Drummer Samuel Rohrer (mit Braff und Vallon, aber auch anderswo)… da gibt’s schon Sachen, aber die höre ich nicht dauernd und erwähne sie hier auch eher selten.
Eine weitere jüngere Entdeckung ist natürlich auch Matana Roberts, die ich erstmals auf einem Sticks & Stones Album (von 2003, ich nehme mal an, dass ich’s ein, zwei Jahre später gekauft habe) gehört hatte.
Zudem hat man ja immer nur so viel Zeit und am Ende will ich noch so viel altes erkunden, dass zeitgenössisches zugegeben oft zu kurz kommt.
Ich höre dabei vergleichsweise noch öfter Musik älterer Zeitenossen: Randy Weston, Henry Threadgill, Roscoe Mitchell etc. Die soll man ja auch nicht schon vor ihrem Ableben gänzlich vergessen.
Die pauschale Aussage, THELONICA, die kann ich aber beim besten Willen nicht so stehen lassen – ich denke das erklärt sich aus der Häufigkeit, mit der ich jüngere Leute höre (oder eben nicht höre). Dass ich noch nie was nettes über jüngere geschrieben habe (ich erinnere gerne immer wieder an Braff und Vallon) stimmt nicht.
Um den Bogen zu Friedrichs BFT (und dem ersten, glaub ich, von vorgarten) zu schliessen: der Herr des explodierenden Sternes gehört wohl zu den Leuten, denen ich mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Was ich aus der Ecke bisher kenne, klingt auf jeden Fall interessant!
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