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vorgartenich weiß nicht, da finde ich einige fäden etwas willkürlich gekappt (anstatt dass sie young verloren gegangen sind). natürlich liegt wohl ein quantensprung im endergebnis von den frühen orgeltrios zu lifetime, aber es ist doch trotzdem interessant, dass lifetime ein orgeltrio ist! und da ich ein fan der noch späteren platte LAWRENCE OF NEWARK bin, möchte ich darauf hinweisen, dass auch da noch der orgeltrioerfahrene james blood ulmer mitspielt – bevor der ornette coleman traf, spielte er im wesentlichen mit hank marr, big john patton und eben larry young. überhaupt gab es – mit ausnahme einiger blue-note-sessions – immer gitarristen bei young, wie ich sehe.
also… für mich macht ein Orgeltrio allein noch keinen Orgeljazz (John Abercrombie…) dazu gehört auch eine gewisse Kompaktheit und Eleganz, die ich bei Patton bis zum Ende höre – auch wenn er die Grenzen des Orgeljazz ein bißchen rausgeschoben hat, während ich bei Young geneigt bin zu sagen, ab irgendeinem Zeitpunkt (vielleicht nach den Blue Note Alben), ist er dem Geist des Orgeljazz nur noch sehr lose verbunden, es ist entweder zu rockig (unelegant) oder zu zerfasert (nicht komakt genug) oder beides… das ist offensichtlich keine Bewertung der Musik, nur der Versuch einer Einordnung… dass sich das alles aus Orgeljazz entwickelt hat – klar (aber auch aus anderen Sachen), dass er nicht alle Verbindungen gekappt hat – auch klar.. trotzdem bin ich geneigt zu sagen, dass Young schon ein bißchen gesprungen ist in seiner Entwicklung, mehr als andere, dass man das nicht als ein kontinuierliches Voran- oder Weiterschreiten auffassen kann – auch wenn mir natürlich klar ist, dass sich solche Urteile nicht gescheit treffen lassen, wenn man nur einen Teil der Alben kennt (und wenn man alle Alben kennt auch nicht)…
kurz: Unity ist ein Muster an Fokussiertheit – und ich kann schwer glauben, dass er die bewusst aufgegeben hat…
klar war James Blood Ulmer das Orgeltrio vertraut, das dürfte allen Afro-Amerikanern seiner Generation ein stückweit so gegangen sein… die Sachen mit Marr kenn ich nicht (gibt es Aufnahmen?), aber schon bei Patton (link) ist seine Rolle, Spielweise etc spürbar verschieden von den klassischen Orgeltriogitarristen, die du bei Jimmy Smith hörst, ähnliches gilt für die Saxophonisten… Patton war absolut Coltrane-informiert und mehr, die Geschichte vom quasi-R&B Musiker Ulmer, der irgendwann Ornette traf, greift mE überhaupt nicht
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