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vorgartenoffensichtlich kann man young diese haltung nicht andichten, wie allein die wahl seines gitarristen hier zeigt. bei ihm scheint es mir vielmehr methode gewesen zu sein, aktuelle orgel-moden aufzugreifen und sie dann in etwas eigenes, besonderes zu überführen (ab ende der sechziger dann eben progrock, fusion – wer weiß, was er in den 80ern gemacht hätte?).
die ersten alben wollte ich schon immer mal antesten, darin hat mich dieser bft bestärkt. ich muss aber auch gestehen, dass ich mich noch nie an die tony williams lifetime experience gewagt habe. ist ja auch, wenn man so will, ein klassisches orgeltrio.
ich erzähl die Geschichte von Young anders, etwa so: Er war am Anfang (wie in #7 zu hören, er war da 20) ein ganz normaler, sehr guter chitlin‘ circuit Organist – und klar erklärt das irgendwie die Präsenz von Thornel Schwartz in der Band, auch wenn ich letzteren damit in keiner Weise kleinreden will, er ist super und für einen Gitarristen war die Rolle in einem Orgeltrio im Jazz der 60er mE eine der attraktivsten… und dann ist es sehr interessant sich die Liner Notes zum letzten (und besten) Prestige Album Groove Street durchzulesen (geschrieben von Amiri Baraka übrigens), in denen Young drastische Verbesserungen und beachtlichen Fortschritt für seine Musik nach dem aktuellen Album ankündigt… naja, und es ist fast schon schockierend, dass ihm das wirklich gelang, (den Peak würd ich in Talkin‘ ‚Bout Grant Green und Unity sehen), naja, und dann hat er irgendwie den Faden verloren, weil er auf die 30 zuging, mit den Drogen, die er nahm, nicht mehr klarkam, was weiß ich… manche können solche Krise in verstörenden Meisterwerke verarbeiten – und andere driften irgendwie langsam ab…
that said, ich mag Lifetime ganz gerne, auch wenn es sicher kein echtes Orgeltrio ist…
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