Ein intensives, spannendes und zugleich sehr intimes Konzert gestern Abend im Bad Bonn. Ein Raum, kaum größer als mein Wohnzimmer, ungefähr 20-25 Zuhörer. Die Künstlerin, zunächst etwas verunsichert, nachdem ihr Saxophon beim Flug von Madrid nach Zürich beschädigt wurde. Zum Glück fand sich noch rechtzeitig ein lokaler Instrumentenbauer, der „my little baby“ wieder aufpäppeln konnte. Kostenlos, „for the culture, it is my contribution, my pleasure, just promise to play it good“, wie Matana ergriffen und den Tränen nahe zu Beginn des Konzertes erzählt. Unterstützt von selbst aufgezeichneten, und von ihrem iPad projizierten Hintergrundfilmen aus ihrer Wahlheimat New York City, liefert sie dann ein packendes Set ab, bestehend aus einigen freien Improvisationen und einer großen Zahl von Coin Coin Referenzen, darunter eine fast 15-minütige Version von „Libation for Mr. Brown: Bid Em In“, unter aktiver Einbeziehung der Zuhörer. Nach 45 bewegenden, berührenden Minuten ist es leider schon vorbei, und während die zweite Band des Abends, Hot Panda, die Bühne betritt, sitzt Matana hinter ihrem Merchandising-Stand und verkauft CDs und kleine, selbsterstellte Booklets. Und vorher verabredet sie sich noch mit gypsy und mir auf einen Drink an der Bar, nach Konzertende.
Hot Panda: nettes Konzert, etwas zu laut, sehr energiegeladen und treibend. In Erinnerung bleibt die Bassistin. Und anschließend Matana Roberts „pur“, fast eine Dreiviertelstunde mit gypsy und mir alleine an einem Bistrotisch stehend. Als gegen Mitternacht die Stühle hochgestellt werden, müssen wir leider los. Sehr schade, denn Matana ist eine sehr höfliche und überaus interessante Gesprächspartnerin. Und die Gelegenheit, sich mit ihr persönlich über Ihre Lieblingsalben, die Planungen für Coin Coin Part 2 ff., Vinyl, Hausbesuche bei Ornette Coleman, Menschen, Länder und Kulturen zu unterhalten, bekommen wir sicher nicht mehr allzu oft.
Ein unvergesslicher Abend. * * * * *
….and then she kissed us! Und zwar 3x.
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When shit hit the fan, is you still a fan?