Re: 2012 – Erwartungen und Eindrücke

#8207219  | PERMALINK

sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

Beiträge: 19,111

chocolate milkKraftklub klingen extrem frisch und überraschend und das bleiben sie auch noch nach mehrmaligem Hören – mir persönlich sagt das sehr zu, denke nicht, dass es hier noch vielen anderen genauso geht wie mir, denn das Lebensgefühl was Kraftklub transportiert, können vermutlich die allerwenigsten hier noch nachvollziehen.

Das vermute ich auch. „Kein Liebeslied“ finde ich auch frisch, auf die Dauer (also über Albumlänge) sind sie mir musikalisch etwas zu monoton, weswegen ich noch nicht zugegriffen habe.

chocolate milkBetreff Enno Bunger, hast du mal in die Liveauftritte die ich verlinkt habe hineingehört?

Nope. Kenne nur ein paar frühe Live-Videos auf YouTube aus der Zeit, als er gerade bei PIAS gesignt war.

chocolate milkNein, Santigold ist keine Blase, ihr aktuelles Album ist zwar nicht ganz so stark wie ihr Erstlingswerk aber ich höre dieses Album sehr gern – demnach kann es definitiv keine Blase sein – bin kein Fan von Hohlem, wie du vermutlich weißt.

Wollte ich keineswegs unterstellt haben, eben daher meine Frage. Hatte noch nicht reingehört, werde das jetzt aber mal machen.

chocolate milkFrank Ocean? Ich weiß seit Dienstag, dass das Albumcover die Farbe des Geschirrs vom Cafe des NRW-Forum hat. Ich kennen keinen einzigen Ton dieses Albums, das ist nicht sonderlich viel, wie mir scheint reicht es aber völlig aus… liege ich da richtig?

Ich glaube, sein Outing war das Bemerkenswerteste an dem Release. Musikalisch okay, aber mindestens zur Hälfte die übliche (vergessenswerte) R&B-Fließbandware. Die Rezension in der SZ war das Blasigste daran – paff.

chocolate milkSo wirklich schlecht finde ich Of Monsters and Men nicht, alles klingt sehr lieblich, nett, es tut keinem weh (es packt mich als Hörer aber auch leider so gar nicht…)

Ich schwanke da noch. Manchmal steckt mich das Hymnische und die Euphorie an, manchmal rauscht sie an mir vorbei. Robs Argument mit dem Radio-Overplay versteh ich wie immer nicht: Gibt es keinen Ausknopf? Oder keinen Sendersuchlauf? Wie wärs mit Deutschland Radio Kultur – die spielen immer abgelegene Sachen.

Irrlicht@pinch: Und ich dachte schon, ich wäre der einzige, der diesen vollständig ausufernden Hype um den neuen Schirmherr des Hip Hop im Pandagewand bis heute nicht ganz nachvollziehen kann. Ein wenig Pop-Appeal, ein paar wirklich nette Songs („Bye bye“ etwa), pflegeleichte Haus-Maus Reime im Dutzend, aber sonst?

Warum ufert ein Hype eigentlich gleich aus, wenn ein Künstler national den Durchbrauch schafft? Ein bisschen weniger Hysterie und Erregungsbereitschaft, und vielleicht gelingt ein entspannterer Zugang. Vielleicht muss man nicht an jeden Text mit dem heiligen Ernst einer Bill-Callahan-Exegese gehen. Manche Texte wollen gar nicht so verrätselt sein, sind aber trotzdem mehr als Haus-Maus-Reime. Hip Hop?? Hast Du die Platte gehört?

chocolate milk@Sokrates: Gestern völlig vergessen zu schreiben, dass ich „Little Talks“ sehr mag, der Track ist aber auch eben der einzige der mit mir was macht. Dafür packen mich dann Kraftklub, schon pervers oder? Nein, eigentlich nicht.

Nee, gar nicht. Verschiedene Musik ruft verschiedene Reaktionen hervor. Wie gesagt, ich mag die Euphorie der „Monsters“ manchmal; allerdings sehr ich hier auch eine Parallele – es sind beides keine von vornherein schlecht gelaunten Bands.

chocolate milkIst ihr Album deine Nummer 1 diesen Jahres, welche Alben haben dir bisher gut gefallen?

2012 war bisher noch mager. Fun. finde ich ganz gut, die könnten auch für Dich was sein. Reminiszenzen an den Glam, aber keine Altherrenmusik. Die Forumshypes (von den schwedischen Folkfrolleins bis zu Phönix Cherry) brauchte ich bisher nicht. Fiona Apple, die neue Nits, die Tindersticks – das war’s an Einkäufen für dies Erscheinungsjahr.

Dafür wie immer ein paar schöne nicht lang zurückliegende Sachen (wieder-)entdeckt. Anna Depenbusch, Peter Fox, Rammstein aus dem nationalen Repertoire, Oh Susanna, Gaslight Anthem, The Shins, um ein paar internationale zu nennen.

--

„Weniger, aber besser.“ D. Rams