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nail75CD 2 gefiel mir bis dahin viel besser als CD1:
Das hab ich bei Dir auch nicht anders erwartet!
nail75#1: Sehr schönes, flüssiges Stück mit einem sehr reizvollen, lässigen Groove und guten Solisten. Ist ja quasi schon erraten, auf jeden Fall auch in der Länge hörenswert, da die zugrundeliegende Spannung durch den repetitiven Rhythmus nie verloren geht.
Ja… leider gibt’s wie gesagt von den Brüdern nicht sehr viel, was in diese Richtung geht.
nail75#2: Ich mag diese meditativ-entspannte ECM-verwandte Stimmung, die dennoch nie zu reinem Gedudel wird oder die Spannung (siehe #1) gänzlich verliert, sondern sich durch ihre vielfältigen Ausdrucksformen auszeichnet. Der Bassist erinnert mich an Eberhard Weber, ist aber wahrscheinlich nicht er, sondern ein „Schüler“. Gegen Ende fasert es etwas aus, aber bleibt gerade noch so im Rahmen.
Der Bassist ist ein paar Monate älter als Weber, stilistisch aber doch eher fast ein Vater als ein Schüler (würd ich mal behaupten, aber ist letztlich ja auch egal) – meines Wissens war er eher selten in derart freien Gefilden unterwegs.
nail75#3: Ähhhhh, komisches Geklimper und Gezupfe.
Ach so, das hatte ich noch gar nicht bemerkt (Dein Satz liest sich, als wär das ein Duett von Harfe und gezupfter Geige oder so!)
nail75#4: Das ist mir in Ensemblespiel zu offensichtlich effektvoll durchkonstruiert, aber das Saxophonspiel gefällt mir ausgezeichnet.
Ja, das Ensemblespiel wurd schon einige Male kritisiert. Ich find’s reizvoll, kann die Kritik aber nachvollziehen. Der Saxophonist ist wohl der heimliche Dominator des BFT (es gibt überhaupt ein paar Leute, die auf vier, fünf Tracks auftauchen). Sehr toller Musiker!
nail75#5: Sehr eigen. Sehr percussiv, hier läuft alles über die Rhythmik, was aber nicht ohne Reiz ist. Sehr schöner Bass (sind die Deutschen die Meister der Bassisten? ;-)) Avantgardistisch, aber nicht unzugänglich.
Ja, das kann schon sein… leider habe ich Peter Trunk nicht drauf, der gehörte da zwingend mit dazu! (Aber auch in Frankreich findet sich mit Pierre Michelot, Henri Texier, Bruno Chevillon, Jacques Vidal, Joelle Leandre und anderen eine Reihe hervorragender Bassisten!)
nail75#6: Kirchenorgeln im Jazz funktionieren nicht. Wenn die Orgel spielt, ist das die pure Kakophonie. Ansonsten finde ich die Musik sehr eindringlich, namentlich das wieder mal gute Saxophon, wenn nicht die alles plattwalzende Orgel spielt.
Das gute Saxophon, sag ich ja
nail75#7: Wieder sehr entspannt, atmophärisch dicht (*hüstel*) mit schönem geisterhaften Sax aus der Tiefe des Raumes (*hüstel*). Auch die Trompete überzeugt mich.
(* hüstel *) schön, dass doch mal noch jemand das Sax erwähnt… den Herrn hatten wir im letzten BFT bereits!
Danke Dir!
Find’s sehr spannend, die Kommentare zu lesen… manchmal frage ich mich, ob ich zu nachlässig bin, zu wenig streng im Urteil, mich von meinem Enthusiasmus unterkriegen lasse… aber dann kommt eben auch wieder eine Rückmeldung, die mich bekräftigt, dass ich nicht komplett daneben liege.
Insgesamt sind ja nur wenige Tracks komplett durchgefallen, und das freut mich, grad beim Thema hier!
@lotterlotta: wollte nur noch fragen, ob Du noch was zu ergänzen hast zu Deinem letzten Post… kann gut sein, dass ich Dich da missverstanden habe (hoffe auch, dass dem so ist!)
Auflösung gibt’s morgen nachmittag – dann kann ich vielleicht noch auf die eine oder andere Reaktion eingehen (oder sie zumindest lesen), bevor ich ab Montagmorgen eine Woche abwesend sein werde!
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