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vorgartenich finde: doch. jedenfalls war es bei mir so, dass ich quasi über freien jazz überhaupt erst zum jazz gekommen bin. gut, ich war in der pubertät, andere haben hardrock für ihre krawallsehnsucht gebraucht, ich eben free jazz (;-)), aber ausschlaggebend war tatsächlich ein mangesldorff-konzert mit peter brötzmann und ronald shannon jackson im trio, das hat mich in der ersten reihe, kurz vor meinen abiklausuren, wirklich umgehauen und freigepustet. seitdem hatte ich nie wieder angst vor freier musik, auch wenn natürlich einiges auch an mir vorbeiplätschert oder -schreit, ich keine strukturen entdecke oder mich einfach nichts anmacht. aber ich glaube fest daran, dass man an musik immer auch emotional, sinnlich, quasi naiv andocken kann – ohne unbedingt die grenzen zu kennen, die da eingerissen oder überwunden werden.
naja, es geht da ja um schönheit und menschlichkeit. und wenn menschen sich öffnen, traurigkeit zulassen, emotional brüchig werden, ereignet sich – wenn das wirklich musikalisch einen ausdruck findet – etwas sehr schönes, berührendes. technische perfektion, spaß, tanzbarkeit sind auch wichtig und auch toll, aber da tritt der musiker ja oft eher hinter die musik zurück. ich mag am jazz eben das menschliche, dass da jemand steht und aus dem moment schöpft, aus sich selbst, im kommunikation mit den mitmusikern, ohne sich hinter sehr viel mehr gerüst verstecken zu können. und er hat eben nur seine – im besten fall – einzigartige, unverwechselbare stimme.
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Vielleicht hängt das ja auch alles irgendwie zusammen. Ich bin z.B. auch ein sehr ordnungsliebender Mensch, und habe die Dinge gerne unter Kontrolle. Alles muss halt seinen geregelten Gang gehen (ausser im Suff ).
Das freie gibt einem aber irgendwie keinen richtigen Halt. Mit dem melancholischen könnte das auch ähnlich sein, sich einfach fallen zu lassen, das widerstrebt mir. Ich habe aber das Gefühl, da könnte ich mal dran arbeiten.
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