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nail75Mit Metal ist es eben so eine Sache. Man sieht ja in den Listen bei RYM, dass Metal eine kleine, aber fanatische Fanbase hat. Aber das interessiert eben diese Metaller, aber sonst niemanden. Wenn beim Nachwuchswettbewerb die Metal-Band spielt, gehen 85% der Anwesenden raus, um zu saufen, rauchen oder zu reden und der Rest feiert Metal und sich selbst. Der Unterschied zu Metallica ist, dass die eben in den Mainstream rüberschwappten und dass auch nicht Metal-Fans ihre Musik hörten.
Weiß nicht, ob man große Schlüsse aus Talentwettbewerben ziehen sollte. Die Metal-Szene ist sicher in Teilen recht abgeschottet und autonom, Berührungen zum Mainstream gibt es aber nach wie vor, was ja viele große, kommerzielle Festivals zeigen. Ist ja nicht so, dass Metal ausschließlich in Wacken stattfinden würde.
nail75Also mit anderen Worten: Metallica haben keine echten Nachfolger hervorgebracht, die RHCP auch nicht, GnR erst Recht nicht – deren prolliger Rock ist ja gänzlich aus der Mode, heute sind ja auch die abgerissenen Rocker richtig gestylt.
Echte Nachfolger? Was soll das sein? Wer sind die echten Nachfolger der Beatles, von Dylan, Depeche Mode oder Michael Jackson? Klar hat kaum mehr ein Künstler ein vergleichbares popkulturelles Standing in einer heute viel kleinteiligeren, schnelllebigeren Medienlandschaft und klare Genregrenzen sind ja überall stilistischem Patchwork gewichen. Kein spezielles Phänomen der Metal-Szene. Es ging ja auch um Einflüsse und die finden sich in florierenden Nischen oder schon direkt bei Lady Gaga. Andere Beispiele hast du ja selbst genannt. Bands wie Slipknot, Billy Talent, Korn, Danko Jones, BFMV und den Deftones oder klar auch Linkin Park und Limp Bizkit wurzeln auf unterschiedliche Weise im Trash Metal und Crossover der späten 80er und frühen 90er.
nail75… GnR erst Recht nicht – deren prolliger Rock ist ja gänzlich aus der Mode, heute sind ja auch die abgerissenen Rocker richtig gestylt ….
Immer wieder erstaunlich, mit welcher Überzeugung hier solch steile Thesen zum Thema gefahren werden. Nach dem Motto kenn ich nicht, gibt’s nicht. BTW interessante Randbemerkung, die ein Dilemma von GNR seinerzeit gut beschreibt. Das Image der räudigen Straßenköter-Band mit Punk-Attitüde, was sie 1987 von der übrigen Glam Metal Szene abhob und ihnen den Sleaze Rock-Stempel einbrachte, war 1992 obsolet, weil sie Kontrast zur Seattle-Szene nämlich selbst die gestylten Poser waren. Und selbstverständlich gibt es auch beim Glam Metal, Sleaze- und Hardrock eine Evolutionsgeschichte mit bunten Blüten. Einerseits existiert eine kontinuierlich-starke, sich eher am Sleaze orientierende, skandinavische Szene, die in den 90ern etwa Torbonegro, die Hellacopters und Backyard Babys hervor brachte, heute Hardcore Superstar, Vains Of Jenna und Crash Diet. Darüber hinaus gibt es z.B. Wolfmother mit klassischerem Hardrock , Steel Panther als die neuen Poison, in amerikanischen Kinderzimmern treiben die Black Veil Brights ihr Unwesen und die Semi Precious Weapons aus NY geben präzise neben Nirvana und Guns N’Roses Beyonce noch AC/CD, Led Zeplin, Lil‘ Kim und Lady Ga Ga als Vorbilder an. Beim z.B. dem „Sunset Strip Music Festival“ in LA finden solche Bands auch verstärkt wieder größeres Live-Publikum. Kann man jetzt alles super doof finden, gibt’s aber trotzdem.
nail75 Bleiben Nirvana, aber auch deren Sound (!) hat wenig Nachfolger gefunden, da haben Pearl Jam sicherlich den weitaus größeren Einfluss ausgeübt, wenn man an Kopisten wie Bush oder Nickelback denkt.
Da stimme ich zu. Nirvana sehe ich auch als Unikum. Ich konnte sie schon nie in der Seattle-Szene verorten, weshalb ich auch den Überbegriff Grunge schwachsinnig finde, und auch sonst höre ich weit und breit keine Band, die je wie Nirvana klang. Pearl Jam, Soundgarden und Co haben hingegen massig Epigonen gefunden, vermutlich weil sie schlicht einfacher nachzuahmen sind. Spricht für die Qualität Nirvanas und Nevermind im Besonderen.
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