Re: bft 5 – katharsis

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katharsis

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redbeansandricewahnsinnig tolle sachen, hast du sorgsam nach alben ausgewählt, die ich immer schonmal hören wollte, aber als vinyl-analphabet nicht konnte, von dem zweiten Gene Shaw Album hatt ich noch nicht mal das cover gesehen bisher, und es ist wieder eins der besten stücke, ist wirklich unverständlich, dass der so vergessen ist (auf meinem bft war nichts von carnival sketches sondern vom ersten shaw argo album, übrigens); diese japaner klangen also schon 1965 wie abgehalfterte hard bopper anno 1977 ;-) das muss man ihnen wohl in der tat hoch anrechnen… in sachen curson/barron – da gibt es auch mindestens ein savoy album unter barrons namen, das gelungener ist, als der track mit ervin… @thelonica – kann man streiten wie vergessen diese chicagoer pianisten sind, du hast sie nicht vergessen, ich nicht und katharsis offensichtlich auch nicht, aber find mal ein buch über jazz im allgemeinen (also ohne direkten chicago bezug) in dem zwei von john young, willie jones und king fleming ihrer bedeutung entsprechend behandelt sind (und earl washington ist nun wirklich vergessen)

„Carnival Sketches“ ist natürlich ein Mißverständnis, ich hatte nicht extra nachgekuckt, sondern mich auf meine Erinnerung verlassen. „Breakthrough“ ist ja das einzige, das von dustygroove als CD wiederveröffentlicht wurde und ich wundere mich, warum sie die anderen beiden nicht hinterhergeschoben haben, oder zumindest eine 2CD daraus gemacht habe. „Breakthrough“ kenne ich nicht, aber „Debut in Blues“ ist aus meiner Sicht klar besser als „Carnival Sketches“. Es lässt sich aber sicher trefflich diskutieren, warum Shaw wirklich so unbekannt ist, zumal er mit Mingus ja auch einen prominenten Partner hatte.

Bill Barron als Leader kenne ich sonst fast gar nicht. Ich bin über Curson auf ihn gestoßen und gerade auf „Hot Line“ wegen Ervin. Über die Hintergründe der Aufnahme weiß man wenig, aber möglicherweise musste Barron seinen Vertrag erfüllen, oder die Session sollte ursprünglich nicht herausgebracht werden? Für mich ist sie vor allem ein Dokument, wie ungeschliffen Jazz sein kann. Da braucht es gar keine tollen Soli oder dichten Arrangements, sondern einfach nur das pure drauf-los-spielen. Manch andere Blowing Sessions sind mir da schon wieder zu geschliffen, da die Rhythmusgruppen einfach perfekt eingespielt waren.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III