Re: bft 5 – katharsis

#8129043  | PERMALINK

katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

Beiträge: 1,737

THELONICAIch konnte erstaunlich viel „unverbrauchte“ (untouched trifft es besser) Musik entdecken, Musik die für mich nicht so recht in ein Schema passte, mir zusagt, und die ich auch nicht automatisch bestimmten Plattenfirmen zuordnen konnte oder wollte. Das hat mich etwas von meiner Beschäftigung mit Big Bands abgebracht, was nicht weiter schlimm ist. Man kann an diesem BFT gut erkennen, wie sehr doch manches noch gründlicher vertieft werden müsste. Auch hat das Ganze meine kleine Suchliste nochmals umgekrempelt. Da stehen jetzt schon wieder ganz andere Leute: Ronnie Mathews, Nat Adderley, Clifford Jordan, Junior Cook (Jazzland) und Harold Land habe ich hinzugefügt. Ich habe mir auch mal ältere Posts von dir durchgelesen. („Naturally!“ von Nat sieht nach einem ziemlich unterbewerteten Album aus.) Die Auflösung wird von mir jedenfalls mit großer Spannung erwartet.

Das freut mich, dass Du das so schreibst und siehst – da hat mein bft eine Wirkung erzielt, die ich gar nicht unbedingt erzielen wollte, was aber umso toller ist.
Interessanterweise ist nur einer der von Dir genannten Musiker im bft vertreten, aber so ist man eben schnell dabei, in Ecken zu graben, die man bisher gar nicht so auf dem Schirm hatte.
Wir hatten ja schon kurz darüber geredet, dass Nat Adderley vielleicht nie das Spotlight bekommen hat, das ihm gebührt hätte – auch wenn er unzählige Aufnahmen machen durfte. Gerade auf den früheren Jazzland/Riverside-Alben schafft er es immer wieder, tolle Bands zu formen, die gut harmonieren. Dazu dürftest Du einiges in den entsprechenden Threads finden und ich muss mich mal um die Besternung kümmern. Das Ronnie Mathews/Hubbard-Album empfinde ich übrigens auch für eines der stärksten Prestige-Alben, auch wenn es kein Meisterwerk ist.
Übrigens habe ich gestern ein bißchen was vom späteren Clifford Jordan gehört und kann nun besser verstehen, warum er bei #7 häufiger genannt wurde. Gerade die Sessions für Strata East zeigen einen deutlichen Coltrane-Einfluss, ohne dass er sein eigenes Idiom dafür zurück gestellt hat. Kurze Empfehlung übrigens für „Starting Time“ auf Jazzland. Kenny Dorham und Cedar Walton tragen außerdem dazu bei, dass diese Session wirklich spannend geraten ist.

Zur Auflösung: Nachdem sich redbeans noch eingebracht hat, werde ich versuchen, heute nachmittag mit der Auflösung zu beginnen und zumindest die ersten vier Stücke näher vorzustellen.

--

"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III