Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 21.08.2011 › Re: 21.08.2011
Mick67 Ich finde z.B. Michael Holms Version von „Mendocino“ nicht gefälliger als daß, was wir gerade hören. Ich kann all diesen Tracks was abgewinnen.
Holms Mendocino hat gegen das Original keine Chance, weder musikalisch noch textlich. Es mag einen gewissen Verve haben, nett gemacht sein. Aber es orientiert sich an der schmissig eingängigen Melodie und versucht in keiner Weise, der Intention des Originals nahe zu kommen. Jenes ist eben nicht in erster Linie auf die Melodie hin konzipiert.
Nicht dass du mich falsch verstehst, ich würde diese frühen deutschen Sachen gleichsetzen mit den Originalen, aber ihr Impetus war ein anderer. Sie wollten so sein wie diese, wollten deren Coolness kopieren, nicht uminterpretieren. Das hat was Naives, Unschuldiges, oft genug Dummes. Aber darin kann man Charme hören.
Und die Tatsache, dass sehr, sehr viele englische Bands (gar US-Stars, siehe Motown!!)) deutschsprachige Titel aufgenommen haben, spiegelt nicht nur wider, dass man diesem Markt eine hohe Kaufkraft zusprach, sondern auch dass man die Hörgewohnheiten erst einmal zu knacken hatte (man wollte deutsch hören), woran sich deutsche Sänger beteiligten. (Es spiegelt zusätzlich auch noch wider, dass den UK-Bands hier oftmals weit lukrativere Auftrittsmöglichkeiten offen standen als auf der Insel) .
Willie wieder
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