Re: 21.08.2011

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mick67

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otisNein, in den 70s, auch in den späteren 60s, wurde das Ganze fast immer musikalisch zugekleistert. Gefälligkeit pur. Man kann sicher über die gehörten Sachen streiten, aber dass sie keinem vorgespurten Gefälligkeitsideal huldigten, das dürfte zu hören sein. Das Englisch/Amerikanische war ja neu, nicht etwa der Standard. Jener wurde von den Freddys, Alexanders, Jürgens, Valentes (eher im easy listening) gesetzt.
In meiner(!!) Rückschau war der Knaller Roy Blacks „Ganz in Weiß“ eine Art Neudefinition von Schlager. Ab da (65?) trennten sich die Wege wieder mal, die zuvor aufeinander zugelaufen waren. Ab da bekam der Schlager wieder seine eigene Note, er wollte nicht mehr auffallen (wie guter Pop), nur noch gefallen.

MikkoNun, es gab halt damals ein paar deutsche Sängerinnen und Sänger (u.a. Manuela und Drafi), die trotz aller Nähe zum Schlager eine gewisse Authentizität, Frische, Leidenschaft und Coolness ausstrahlten, so wie die englischen und amerikanischen Beat und Rock’n’Roll Sänger und Gruppen. Wenn man in den 60s selbst Teenager war, konnte man dieser Ausstrahlung leicht erliegen, obwohl man Schlager sonst völlig uncool fand. Wobei wir damals übrigens Begriffe wie cool oder uncool gar nicht verwandten. Mir fällt nur gerade nichts passenderes ein.

Danke für die Ausführungen. Aber ehrlich gesagt überzeugt mich das nicht. Ich habe eher die Vermutung, daß hat mit dem Alter zu tun. In den 60ern wart ihr Teenager und noch offen für eingedeutschte englische Songs. In den 70ern ums cool sein bemühte Twens, da war Schlager nicht mehr auf Eurem Radar. Ich finde z.B. Michael Holms Version von „Mendocino“ nicht gefälliger als das, was wir gerade hören. Ich kann all diesen Tracks was abgewinnen.

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