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topsIn gut 99% aller Fälle erweist sich die „ursprüngliche Intention des Labels“ als die richtige, es geht also nur um ein knappes Prozent „strittiger“ Fälle. In denen „nur“ der Markt entscheidet. Wer oder was denn sonst? Der Markt ist doch kein amorphes Ungeheuer, sondern die Summe der Fans/Käufer. Denk‘ mal an „Move It!“ oder an „That’s How Strong My Love Is“ oder an…die Liste ist lang.
Wenn keine (Pop-, R&B-, Country-, etc.) Charts-Notierungen in solchen Fällen vorliegen, die auf dem Label bzw. in der Matrize weder A noch B ausweisen, weder die plug side/top side nennen noch sonstige sachdienliche Informationen bereithalten, steht es mir (und Dir) frei, das selbst entscheiden. Mit „I Get Around“ b/w „Don’t Worry Baby“ hat das nichts zu tun.
Du stellst hier ein in sich schlüssiges Bezeichnungssystem vor. Schlüssig und auf ihre Art ebenso exakt wäre es aber doch auch, wenn man sich strikt an die Labelbeschriftung der Erstpressung hielte. Dass das Label sich ursprünglich nicht entscheiden konnte, ist doch als Information ebenso wichtig wie die Frage, welche Seite später höher in die Charts einstieg und daher in diversen Diskografien später als „A“ bezeichnet wurde.
Ob dies wiederum in einer „Top 45 Faves“ unterschieden werden muss, ist noch mal eine andere Frage. Da geht es (mir) schließlich nicht primär um höchstmögliche Standardisierung, sondern erstmal um einen möglichst umfassenden Eindruck der individuellen Präferenzen.
Im übrigen ist doch die Vorstellung, dass jede Single zwingend ein A/B-Stufenverhältnis nach Vorstellung des Künstlers, des Labels oder des Marktes haben muss, ein Konstrukt, das dann zu solchen „Problemen“ wie dem von Minos oben geschilderten führt: Es ist zum verzweifeln, wo ist bloß die A-Seite, es muss sie doch geben?
Merkwürdig wäre es m.E. auch, wenn jemand, der in Deutschland hauptsächlich mit deutschen Pressungen aufgewachsen ist, in seinen (!) „45 Single Faves“ nur „Original“-Ausgaben nennen sollte/müsste, die für ihn nie eine Bedeutung hatten, weil er gar nicht ihr Adressat war. Man muss dem Zweck absoluter Vergleichbarkeit auch nicht alles unterordnen, wenn die individuelle Aussage einer Liste dann auf der Strecke bleibt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)