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25.04.2014 Peter Brötzmann + Steve Noble – Loft, Köln
Am 25.04. waren es in Köln tatsächlich 25°. Die Loft Bühne befindet sich im Obergeschoß eines Fabrikgebäudes. D.h. Hot, hot, hot! Leider übertrugen sich die Temperaturen nicht aufs Publikum. Man behauptet allgemein, Kölner seien offen und freundlich. Die versammelte Gemeinde der Kölner Jazzinitiative, der Raum war nahezu (auch zur Überraschung des Veranstalters) ausgebucht, war stoffelig und unfreundlich. Kein Applaus für die Künstler beim Betreten der Bühne, kaum Applaus nach den gespielten Sets. Irgendwann übertrug sich die Unlust und der Widerwillen des Publikums auf Peter und Steve, die ihre Free-Jazz-Werke soweit zerstörten, dass nur wenig übrig blieb. Dekonstruktion kann so befreiend sein, in diesem Fall aber war sie destruktiv. Fuck you, Köln!! Auch von mir!
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26.04.2014 Peter Brötzmann + Steve Noble – Skulpturengarten, Wuppertal
Welch Befreiung und Offenbarung einen Tag später! Peters Homecoming-Konzert im Wuppertaler Skulpturengarten, wie auch das Finale der Brötzmann/Noble-Duo-Konzert-Reise. Es fand in einem Glas-Stahl-Würfel mitten im Wald statt, der schon Wim Wenders für seinen Pina Bausch Film vortrefflich als Kulisse diente. Die Erwartungen und das Wohlwollen des Vollbesetzten Kubusses trieben Peter und Steve in fantastische Höhen. Die Musiker vollzogen Melodie und Improvisation in perfekt getimten Zyklen. Peter spielte Sax, Bass-Sax und Klarinette, Steve wirbelte mit allem von Handtuch bis Klangschale. Eine kurze Pause mit Künstlern vor dem Glasbau zum Luftholen und Trinken mitten im Wald, danach folgte das große Finale. Plus Zugabe. Atemraubend. Zu Tränen rührend. Groß.
Im Anschluß noch ein kurzes Gespräch mit dem so sympathischen Steve über die Konzertreise. Steve meint, in Paris sei es noch toller zugegangen als heute Abend. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, trotzdem freue ich mich über seine Aussage, dass ein Konzert davon möglicherweise Veröffentlichung finden wird. So große Kunst, so nahbar. Ein Geschenk.
Das Kölner und das Wuppertaler Konzert wurde von Kai Fobbe, einem Video-Künstler, der neben Peter Brötzmann in Wuppertal lebt, aufgezeichnet. Von April bis Mai gibt es eine Portrait-Installation von Peter Brötzmann in der Luisenstr. 118 in Wuppertal. Kai hat mir versprochen, wenn man ihn oft genug „nötigt“ (nachfragt), wird er einem die Aufzeichnungen zugängig machen. Die akustischen Verhältnisse in Köln waren sichtbar professionell, beim umso fantastischeren Konzert in Wuppertal habe ich etwas Zweifel, ob der Aufnahmequalität, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Gruß an Kai und seinen Kollegen (Namen weiß ich leider nicht mehr).
http://www.kaifobbe.de/
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