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gypsy tail wind
Dass Du die frühen Weather Report Aufnahmen nicht magst, überrascht und enttäuscht mit ein wenig, muss ich gestehen. Ich finde sie sehr toll und ich kann langsam auch Shorters Weg in den Jazz-Rock immer besser nachvollziehen.
ich habe gerade heute nochmal versucht, den WR-erstling zu hören – und der ist ja wirklich noch nah dran an dem, was shorter und zawinul bei miles gemacht haben. aber für mich funktioniert das gar nicht. es scheint mir wie eine sackgasse aus dem miles-jazzrock-konzept, das heute viel frischer wirkt als der damals so erfolgreiche weather-report-weg: wo fusion und ethno und psychedelic hieß, das man alles glättet und wabern lässt und nichts mehr herausfordert. dazu kommt, das wayne auf dem sopran bei WR noch mehr mit dem hintergrund verschmilzt als bei miles (das fängt mit BITCHES BREW an, wo shorters sopran mehr klangfarbe als solistische stimme ist – ganz im gegensatz zu den zeitgleichen letzten alben für blue note). damit zumindest ist seit dem letzten quartett schluss, in dem er – nicht ganz zufällig – auch wieder mehr tenor spielt.
aber perez & patitucci – denen kauf ich wirklich gar nichts ab. gerade FOOTPRINTS LIVE hat mich eher traurig gemacht – ich höre, wie shorter da zu alter form aufläuft, aber in diesem rahmen wirkt das für mich verschenkt.
aber das soll nicht heißen, dass ich shorter jemals langweilig fand. mir ist er ein durchgängiges schönes rätsel. ich schreibe nur lieber über aufnahmen, die mich wirklich begeistern. und das ist dann eben nur ein ausschnitt.
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