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ich hatte das große glück, scott vor ein paar jahren noch live zu sehen – im haus der kulturen der welt, den kontext des rahmenprogramms habe ich vergessen (es wurde von detlef diederichsen kuratiert).
er hatte eine kompakte, toll swingende band dabei, die erst mal anheizte, dann wurde er im rollstuhl auf die bühne geschoben, sang 5 songs, leicht out of tune, wedelte mit den händen, strahlte und wurde wieder fortgerollt. natürlich sang er das motherless child und einen moment lang schien wirklich jeder den atem anzuhalten.
das tolle war: ich saß ganz vorne und sah schon lange vor scotts auftritt seine strassbesetzten schuhe auf dem rollstuhlabsatz durch den vorhang funkeln – nicht nur deshalb lag ohnehin den ganzen auftritt lang etwas las vegas in der luft.
mein lieblingsalbum ist ganz klar THE SOURCE mit dem child und exodus – das war wohl der zweite, ebenso misslungene versuch auf dem ray-charles-label, der auch erst mal nicht veröffentlicht wurde? es gab in den letzten jahren wohl auch einen dokumentarfilm über ihn, den ich allerdings noch nirgends entdeckt habe. wie es mich überhaupt immer gewundert hat, wie unbekannt scott in deutschland war – der TWIN PEAKS auftritt war ja eher ein gimmick, wie bei lynch üblich auf der rasierklinge von freaksploitation und wirklichem ästhetischen interesse.
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