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redbeansandricewas ja irgendwie auffällt, ist das fast komplette Fehlen von Europäern in dieser Liste…
Serge Gainsbourg
Gegè Telesforo…
Irgendwie wenig überraschend, auch wenn man sich die eingangs zitierte Passage von Berendt vor Augen hält. Die Sache mit den Wurzeln ist für Sänger halt schon enorm wichtig, zumal es neben zweitklassigen Croonern und einigen weissen ja nur wenige männlicher Sänger gab, die sich weit weg vom Blues und den Wurzeln des Jazz bewegt haben (jemanden wie Bey sehe ich da genau so nahe dran wie Leon Thomas oder Gil Scott-Heron – über die beiden hab ich übrigens nichts weiteres geschrieben, weil ich beide noch nicht gut kenne… aber Scott-Herons letztes Album läuft immer wieder und zu Thomas hab ich Pharoah Sanders-Thread schon ein wenig was berichtet).
Die Situation bei den Sängerinnen ist da übrigens sehr anders, war es auch immer schon, denn der eye candy Effekt spielt da schon immer eine wichtige Rolle, schon in der Big Band Zeit, als es eine ganze Menge weisser Sängerinnen gab, die den Blues wohl alle erst mal lernen mussten (falls das überhaupt ging). Sängerinnen ziehen ja auch heute noch einigermassen (man denke an Diana Krall oder Norah Jones, aber auch an Dee Dee Bridgewater oder Dianne Reeves…) und da spielen noch immer dieselben Mechanismen. Zudem gibt’s da in Europa all die Grenzgängerinnen, von Rebekka Bakken über Rigmar Gustafsson bis zu… ja, Björk. Was da alles Jazz ist und was nicht – wer will das schon so genau sagen? Andere wie Roberta Gambarini sind irgendwo da angekommen, wo die instrumentalen Jazzer in Europa in den 50ern waren, also beim auf gleich gutem technischen Niveau das Nachspielen, was die Amerikaner tun. In den 60ern entwickelte sich im instrumentalen Jazz in Europa manches Eigene, Eigenständige. Vielleicht sind das im Fall des Gesanges eben gerade diese Leute wie Gustafsson und wer weiss ich alles, von mir aus auch die grossartige June Tabor (ich kenne sie allerdings noch kaum) oder auch Sängerinnen wie Urszula Dudziak und Karin Krog, die eben andere Wurzeln, andere Richtungen in ihrer Musik absorbierten, die da was neues brachten… aber bei der Diskussion sind wir schon fast wieder am Punkt wo die Frage „wer ist denn der Charlie Parker (bzw. eben die Ella Fitzgerald, die Billie Holiday) von heute“, wo die Anwort eben auch wieder lautet: die gibt es nicht.
Fazit: Gambarini ist hoffnungslos Retro, wenn auch mit einer tollen Stimme und viel Herzblut und Überzeugung… sowas könnten europäische Sänger wohl auch, bloss: wer interessiert sich denn schon für Sänger… (und sonst gibt es ja noch Paul Kuhn)
Ich hab übrigens soeben wieder mal gehört, wie Nat Adderley auf dieser schönen CD von Benny Carter „Work Song“ (Text von Oscar Brown Jr.) singt – sehr schön! (Nicht die Gazell-Version kaufen, die Universal-CD hat drei Bonustracks von der Live-Session, von der auch „Here’s That Rainy Day“ stammt!)
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