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lathoDen Artikel habe ich nicht gelesen, aber wenn das da so steht, ist das natürlich Käse.
Das steht da natürlich nicht, sondern ist ein – von Lottmann zugespitztes – Zitat von Siegfried Benker, dem Vorsitzenden der Grünen im Münchner Stadtrat.
Überhaupt verdeutlicht tolos misslungener Versuch einer Gegenpolemik oben, dass es gar nicht so leicht ist, den Artikel auszuhebeln. So muss sie sich darauf beschränken, den Autor anzugreifen, während die inhaltlichen Attacken ins Leere laufen. Ich verstehe beispielsweise nicht, was daran so schrecklich ist, im Kontext einer Polemik die Revolution in Nordafrika mit der Landtagswahl in Baden-Württemberg zu vergleichen, die eine Menge Leute als Befreiung von einer faktischen Einparteienherrschaft empfunden haben. Klar, man kann sich über den ein- oder anderen markigen Satz aufregen, das ist dann aber eher Ausdruck der Qualität, denn Grund zur Debatte soll eine Polemik ja gerade liefern – umso besser, wenn es gelingt. Wenn dann Bgigli oben beklagt, dass der Artikel „tendenziös“ sei, dann doch, weil er das sein will. Oder nicht?
Meiner Meinung nach ist der Artikel polemisch, aber nicht einseitig. Er ist keine Hetzrede gegen die Grünen, sondern aufmerksam für die Komplexität des vielschichtigen Phänomens „Grüne“ wie auch für die Unterschiedlichkeit der Personen, die es tragen. Der Autor macht sich aber eigentlich nicht über die Grünen lustig, er zeigt nur lustvoll ihre geistigen Beschränkungen auf, wie bei der Frau im letzten Absatz, die mit ihrem Mini-Geigerzähler die natürliche Strahlung misst und so Dinge sagt wie „Atom ist schlecht!“ Da trifft es schon die Richtigen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.