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Okay … witzig. Im grösseren Zusammenhang passt das dann wohl schon … also quasi die von jeglichen „prä-zivilisatorischen“ Resten (um mal das Klischee der Gegenseite zu bemühen) gesäuberte Version des Jazz, wie ihn die weissen Big Bands und Tanzorchester der Swing-Ära pflegten. Bei Goodman gibt es für mich einiges zu holen, aber Miller … da tue ich mich schwer, die Musik mit dem Wort „Jazz“ zu bezeichnen, auch wenn der Zusammenhang natürlich gegeben ist. Ähnliches gab es auch schon in den Zwanzigern, man höre sich z.B. die Aufnahmen von Bix Beiderbecke mit der Jean Goldkette Band an … da ist sowas von kein Jazz hören, von den Soli Beiderbeckes abgesehen (ähnlich könnte man dann bei Miller mit Berigan argumentieren).
Die CD hier meine ich … für die Leute, die gerne alten Jazz (sprich VOR der Swing-Ära) haben, durchaus hörenswert:
http://www.challengerecords.com/products/1182852209/
Die „Trennung“ von „Jazz“ ist dann wohl erst später relevant (ab den Siebzigern wohl), in den Dreissigern lief das ja alles noch als Unterhaltung/Pop, egal ob Basie, Lunceford, Ellington oder Goodman, Miller, die Dorseys … man bediente halt einen jeweils anderen Markt und für den „weissen“ hatte die Musik gefälligst ohne jegliche Kanten zu sein. Dass auch bei diesen Vorgaben gute Musik entstehen konnte, haben Musiker wie Goodman, Artie Shaw oder auch Stan Kenton zur Genüge bewiesen, aber nicht alle hatten deren Talent und deren Freiheit.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba