Re: Jazz: Fragen und Empfehlungen

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gypsy-tail-wind
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alexischickeDer West Coast Jazz ist für mich ein leicht luftiger und lässiger Sound.Das sind für mich die Hauptvertreter Getz, Baker und Mulligan.Alle drei haben ja in den 50ern viel aufgenommen in Kalifornien.Getz hat glaube ich den Begriff zum ersten mal gebraucht.Baker hat ja das ganze teilweise ins extreme getrieben.

Kann man so sehen, aber Shorty Rogers muss unbedingt rein, denn er war absolut prägend – ich hab dazu im Rogers-Thread einiges geschrieben.

alexischickeFür mich ist das ein Gegenentwurf zum Cool Jazz.Viele West Coast Jazzer stammen aus der Band von Woody Herman aus seinen Herds.Der hat ja denen den Weg geebnet so ein Stück „Flamingo“ oder „Four Brothers“ ist doch typisch für den West Coast Jazz.

Das hingegen ist falsch… denn „Birth of the Cool“ war ja (siehe wieder Rogers-Thread) eins der prägenden Standbeine, auf denen der West Coast Jazz, wie Du ihn oben beschreibst, aufbaute. Chet ohne Miles wär wohl auch nicht so ganz gleich rausgekommen… Woody Herman war das andere Standbein, und da kommt eben auch Lester Young ins Spiel, der ja für die „four brothers“ prägend war, die wiederum den Herman-Sound geprägt haben.

alexischickeAlso West Coast Jazz ist einfach der ganze der Jazz der in Kalifornien seit den 40 aufgenommen wurde,können wir uns darauf verständigen?

Damit widersprichst Du dann aber Deinem oben formulierten Verständnis („leicht luftiger und lässiger Sound“) heftig… nach meinem empfinden macht eine engere Eingrenzung (also Ausschluss des „black California“) mehr Sinn, aber man muss das halt stets irgendwie verdeutlichen, wenn man den Begriff „West Coast Jazz“ gebraucht und das aus dem Kontext nicht eh schon klar wird.

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